AccueilActu VoileEdito HebdoPlus rapide que moi, tu meurs !

Plus rapide que moi, tu meurs !

Ein neuer Geschwindigkeitsweltrekord im Segeln? Das ist der unglaubliche Plan einer Gruppe von Ingenieuren und Studierenden der ETH Lausanne. Bis 2022 haben sie sich ein äusserst ehrgeiziges Ziel gesetzt. Andere Seeleute spüren unterdessen den Wind in den Haaren: Auf ihrer verrückten Fahrt ans Kap erreichen die Ultim beeindruckende Durchschnittsgeschwindigkeiten.

Ihr Name ist SP80, und der Name ist Programm: Es geht um nichts weniger, als den bestehenden Geschwindigkeitsweltrekord im Segeln zu pulverisieren. Erinnern wir uns: 2012 hatte die australische Vestas Sailrocket auf 500 Metern ein Tempo von 65.45 Knoten hingelegt. Das schweizerische Designteam visiert nun ambitionierte 80 Knoten an! Bis dahin müssen noch Tausende Stunden Tüftel- und Entwicklungsarbeit in dieses futuristische Projekt investiert werden. Die SP80 wird sieben Meter lang sein, wie ein Flugzeug einen vollständig verkleideten mittleren Rumpf haben und mit zwei seitlichen Schwimmern ausgestattet sein – und dabei nur gerade 150 Kilogramm wiegen. Foils wird man an diesem Boot vergeblich suchen, denn zumindest nach dem heutigen Stand der Entwicklung können Foiler wegen der Kavitation von Foils solche Geschwindigkeiten gar nicht erreichen. Die SP80 wird mit sogenannten «superventilierenden» Flügelspitzen ausgestattet sein, welche die Stabilität des von einem grossen Kite-Segel angetriebenen Boots sicherstellen werden.

Flug über den Atlantik

Paragraphe-2Hochseeregatta-Geschichte wird unterdessen an der Brest Atlantiques geschrieben, wo die Zukunft schon ganz konkrete Züge annimmt. Engagement, Intensität und Risikobereitschaft der Zweierteams sind so aussergewöhnlich, dass man sich nur schwerlich vorstellen kann, wie die Ultim 32/23-Klasse vor einiger Zeit auch nur daran denken konnte, diese Regatta als Einhand-Weltumsegelung ohne Zwischenstopp durchführen zu lassen, wie es vor den Ereignissen von letztem Jahr an der Route du Rhum vorgesehen war. Schon für ein Zweierteam (plus einen Medienmann) ist die Aufgabe anspruchsvoll genug. Dennoch sind Einhandregatten die Zukunft. Auch die Sodebo von Thomas Coville und Jean-Luc Nélias wird am Kap einen Boxenstopp einlegen müssen, da sie bei einer Kollision mit einem USO ihren Backbord-Rumpf verloren hat. Nachdem die vier Giganten das Hochdruckgebiet von Sankt Helena südlich umfahren haben, konnten sie auf dem flachen Meer richtig Fahrt aufnehmen. So sind denn auch Durchschnittsgeschwindigkeiten von rund 30 Knoten keine Seltenheit, mit Spitzenwerten von bis zu 40 Knoten!
Ob Segeln oder unsere moderne Welt: Alles wird immer schneller!

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