Mehr als 48 Stunden, bevor in der Geschichte des « Auld Mug » ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Verschrien, kritisiert, verschmäht – und dennoch, der America’s Cup verzaubert noch immer und veranlasst gewisse, sich in die verrücktesten Projekte zu stürzen, wie beispielsweise zu seiner Zeit Ernesto Bertarelli. Der Cup ist gleichzeitig ein Gral, ein Traum und ein Schreckgespenst, ein «Gaspedal der Leidenschaft», ein Beispiel zum Nachahmen und zugleich eines, das es unbedingt zu vermeiden gilt. Aber stets richtet die gesamte Segelwelt ihre Augen während einen Monat lang auf das „Kampfgebiet“ auf den Bermudas, wo es in 48 Stunden losgeht mit der Round Robin 1 des Louis Vuitton America’s Cup Qualifiers.
Die acht Syndikate (inklusive Oracle) die in diesem Spitzenkampf engagiert sind, werden von Freitag bis Montag gegeneinander im Match Racing antreten. Nach Abschluss der Round Robin 2 am Samstag, 3. Juni wird ein Team eliminiert. Und auch wenn Artémis, die Kiwis und Land Rover BAR im Great Sound auf den Bermudas einen sehr starken Eindruck hinterlassen haben, werden sich Team Japan und Team Frankreich sicherlich nicht so leicht geschlagen geben.
Ebenfalls nicht leicht geschlagen gegeben haben sich die Teilnehmer der Bol d’Or Henri Lloyd auf dem Neuenburgersee am vergangenen Samstag. Es handelte sich um eine relativ langsame Austragung, unterstrichen von zahlreichen Windkapriolen. Die zuweilen leichten, zuweilen auffrischenden Winde haben mit den Nerven der Teams gespielt. Christophe Peclard an Bord der M2 Satanas kam mit den Verhältnissen am besten zurecht und setzte sich nach sieben Stunden als Sieger durch.
Nicht weit davon entfernt hat Nicolas Rolaz sich ebenfalls kampflustig gezeigt und den Schweizermeistertitel im Laser Radial gewonnen ; dabei hat der Optiweltmeister von 2014 Grégoire Peverelli von der SNG auf den zweiten Platz verwiesen. Ebenfalls Meister, aber deutsch-holländischer, ist Christoph Burger ; er hat sich anlässlich der Meisterschaft der 5.5m IC, welche auf dem Starnberger See ausgetragen wurde, gegen rund 20 andere Boote durchgesetzt.