Auf den ersten Blick scheint die jüngste Ankündigung der IMOCA-Klasse für frischen Wind zu sorgen. Gleichzeitig stiftet sie Verwirrung: So wurde bestätigt, dass eine Qualifikationsregatta «La Vendée – Arktis – Les Sables d’Olonne» geplant ist, mit Start am 4. Juli – zumindest theoretisch! Denn sicher ist zu diesen Zeiten nur etwas: Nichts ist sicher.

Wird Alan Roura die Gelegenheit haben, sich im Nordatlantik zu beweisen? Der Schweizer Skipper hofft sehr darauf, denn der für die Vendée Globe vorgesehene Starttermin vom 8. November rückt in Windeseile näher. Die IMOCA-Klasse hat nun die Organisation einer Qualifikationsregatta bekannt gegeben – für die bereits qualifizierten Skipper eine willkommene Aufwärmrunde. Aus sportlicher Sicht ist die Streckenführung überaus interessant: Start in Les Sables d’Olonne, Fahrt bis zum 65. Breitengrad westlich von Island, gefolgt von der Rückfahrt nach Les Sables d’Olonne via die Azoren. Dieser 3600 Meilen lange Einhand-Kurs entspricht einer Transatlantik-Regatta; dazu kommt die Durchquerung aktiver und abwechslungsreicher Wettersysteme, die sowohl Mensch als auch Boote auf die Probe stellen werden.

Regatta – oder nicht?

Was den Vertreter der Schweiz in dieser Klasse betrifft, Alan Roura, so ist bekannt, dass sein Boot auf stürmischer See bei weitem nicht mit den neuen Foilern mithalten kann. Aber sein zuverlässiges, mit kleineren Anhängseln bestücktes Boot dürfte auf dieser Strecke durchaus auch seine Trümpfe ausspielen können. Doch: Bevor wir überhaupt weitere Prognosen wagen, muss sichergestellt sein, dass die Regatta überhaupt stattfindet. Die Seglerinnen und Segler äussern sich da sehr zurückhaltend… . Umso mehr, als in Frankreich bis September sämtliche Sportveranstaltungen verboten sind, selbst solche unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die IMOCA-Klasse hat ihr Gesuch zwar eingereicht, wartet aber noch auf die Bestätigung durch die französischen Behörden und den französischen Segelverband. Der Ball liegt jetzt bei der Politik… .