AccueilSwiss SailingActualités Swiss SailingKitesurf Racing: « Je vis pour le kitesurf »

Kitesurf Racing: « Je vis pour le kitesurf »

Astrid Berz aus Wettingen wurde diesen Sommer an der Weltmeisterschaft der Formula-Race-Kiter Sechste. Trotz schmalem Budget und wenig Training hofft sie, sich weiterhin an der Weltspitze behaupten zu können.

Im Sommer 2001 sah Astrid Berz während eines Roadtrips an der amerikanischen Westküste den ersten Kitesurfer und wusste sofort: „Das ist meine Zukunft.“ Sie hängte ihren Lehrerberuf an den Nagel und führt seit sieben Jahren im italienischen Windmekka Vieste ein Kite- und Windsurfcenter. Natürlich ist das kein Leben in materiellem Luxus, aber davon hält Berz eh nichts. „Das Freiheitsgefühl und das Adrenalin, das beim Kitesurfen durch meinen Körper schiesst, ist so einzigartig, dass ich immer wieder auf dem Wasser sein will“, schwärmt sie.

Trotzdem: Als Spitzensportlerin braucht sie Geld für Kites, Boards, Flüge und Unterkunft. Und da der Kitesport noch nicht ins olympische Programm aufgenommen wurde, gibt es kaum finanzielle Unterstützung. Letztes Jahr hatte Berz über die Crowdfunding-Plattform „I believe in you“ einige Sponsoren gefunden und konnte so an fast allen grossen Wettkämpfen teilnehmen. Als Weltranglisten-Erste wurde sie sogar an den ISAF Sailing Grand Final in Abu Dhabi eingeladen, wo Kitesurfen Gastdisziplin war.

Dieses Jahr konnte Berz ausser der WM in Italien keine grossen Wettkämpfe bestreiten, weil diese während der Hauptsaison ihrer Kite- und Surfschule stattfanden. Obwohl die Vorbereitung aus ihrer Sicht wirklich nicht optimal war, reichte es für den sechsten WM-Platz.

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ASTRID BERZ WIRD AM ERSTEN WETTKAMPF 2016 IN MEXIKO ERSTMALS IN DEN BEIDEN DISZIPLINEN FOIL UND FORMULA STARTEN. © Omur Cam/Michael Petrikov

Kiter als Selfmader

In dieser jungen Sportart gibt es eigentlich keine Trainer. Das bedeutet, dass sich die Sportler alles selber erarbeiten müssen. Um sich auszutauschen und weiterzukommen, trifft sich Berz in den Wintermonaten mit anderen Racern zum Training. In grossen Segelnationen wie England oder Frankreich tun sich Kiter neuerdings mit Segeltrainern zusammen, um gemeinsam an Technik und Segelstrategie zu arbeiten.

Trotz schwierigen Bedingungen denkt die bald 43-jährige Aargauerin überhaupt nicht ans Aufhören. Den Winter verbringt Berz in Mexiko und wird dort erstmals auch Foil Racing trainieren. Da die Formula-Race-Klasse nicht olympisch wurde, steigen die meisten Kiter jetzt auf das Foilboard um und Berz möchte da natürlich mitziehen.

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