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Les M2 scrutent le large

Sind unsere Seen für die M2-Katamarane zu klein geworden? Ganz bestimmt nicht, antwortet Rodolphe Gautier, Präsident des M2-Eignerverbands AM2. Die Etappen der Regattaserie 2009 auf dem Neuenburger- und dem Genfersee werden auch 2010 wieder stattfinden, räumt er die Befürchtungen aus dem Weg. Trotzdem gesteht er aber ein, dass mehrere Teams durchaus bereit wären, auch in anderen Regattarevieren zu segeln.
Den interessierten M2-Eignern stehen mehrere Optionen offen. Eine Bedingung muss jedoch erfüllt sein: Es darf zu keinen Terminkollisionen mit der Safram M2 Speed Tour kommen. Diese startet im Mai und geht nach einer Sommerpause im September zu Ende. Bleiben also noch März oder Oktober, was kältebedingt wiederum relativ weit entfernte Destinationen voraussetzt. Es war schon die Rede von Abu Dhabi, aber auch andere, weniger entlegene Regionen haben ihr Interesse angemeldet, darunter Ungarn, das die M2 gerne auf dem Plattensee sähe, oder Belle-Ile-en-Mer in der Bretagne, das im Mai eine Inselumrundung organisiert. Auch der Zürichsee wäre eine Option, sofern ein Hafen oder das einzig M2Heimteam (Victorinox) die Initiative ergreift. Rodolphe Gautier ist offen für alle Vorschläge, hofft aber, das die Verbandsmitglieder bei der Organisation der kurzen oder langen Reisen tatkräftig mithelfen.

Rhône-Gestion dominiert
Ein Team war der Konkurrenz in der Saison 2009 haushoch überlegen : Rhône-Gestion und sein talentierter, gerade einmal 21-jähriger Steuermann Arnaud Psarofaghis*. Ganze zwanzig Punkte hat er der zweitplatzierten DHL Véron Grauer von Jacques Emery abgeknöpft. Die braucht sich aber nicht zu schämen, schliesslich hat sie im Vergleich zum Vorjahr (13.) einen Riesensprung nach vorne gemacht. Team Parmigiani des Neuenburgers Bertrand Geiser (1. im Jahr 2006 und 2007 auf Team New Wave, 2. im Jahr 2008) auf Rang drei weist sogar 23 Punkte Rückstand auf den Führenden auf. Die Zahlen sprechen Bände. Womit aber ist diese Dominanz zu erklären? „Ganz einfach“, sagt Arnaud Psarofaghis. „Wir haben am Saisonanfang zwei bis drei Mal die Woche trainiert. Das hat unserem Team den nötigen Zusammenhalt verschafft, was sich sowohl bei der Taktik als auch beim Trimm und den Manövern ausgezahlt hat.“ „Auch die Tatsache, dass ich viel auf M2 und Foiler-Moth gesegelt bin, hat mir viel geholfen“, fügt Arnaud Psarofaghis an. „Die beiden Boote stellen den Segler vor die gleichen Probleme. Das gilt besonders für die Wenden, bei denen man viel Zeit verliert. Es ist deshalb wichtig, dass man am Start die richtige Seite erwischt.“

Team Parmigiani mit grossen Ambitionen
Bertrand Geiser ist mit seinem dritten Platz zufrieden. In den vergangenen Jahren galt sein Boot als Schreckgespenst, da es fast alles gewann, was es zu gewinnen gab. Dieses Jahr hat das erfolgsverwöhnte Team aber etwas nachgelassen. Bertrand Geiser kennt die Gründe dafür: „Erstens wussten wir im letzten Winter noch nicht, ob wir bei den M2 weitersegeln würden und haben deshalb zu Saisonbeginn sehr wenig trainiert, was unsere Leistungen natürlich beeinträchtigt hat. Zweitens sind wir mit einem stark veränderten Team angetreten, das vier Neuzugänge aufweist. Wir sind zu sechst und haben einen Turnus eingeführt, damit wir alle unseren beruflichen und familiären Verpfl ichtungen nachkommen können“. 2009 war demnach ein Übergangsjahr für das Neuenburger Team, das 2010 aber erneut mit Siegesabsichten an den Start gehen wird. Denn Bertrand Geiser ist fest überzeugt: „Die M2 sind derzeit die Klasse mit dem grössten Sexappeal – nicht nur, weil sie erschwinglich sind, sondern auch, weil an jeder Regatta über zwanzig Einheiten an den Start gehen. Nur wenige Klassen können das von sich behaupten.“
Bis 2010 dürften an den M2 kaum Änderungen vorgenommen werden. „Es wurde darüber diskutiert, steifere Wanten zu verwenden“, so Rodolphe Gautier. „Doch die Entscheidung ist schwierig, da eine solche Änderung eine Reihe Konsequenzen nach sich ziehen könnte, die vielleicht nur schwer in den Griff zu bekommen sind. Auch über eine Modernisierung der Schwerter wird nachgedacht, doch auch hier müssten zuerst die Vorteile für das Boot ermittelt werden. Der Look ist schliesslich nicht alles.“

Arnaud Psarofaghis weiss, wovon er spricht, schliesslich hat er 2009 bei den Motten einen Erfolg nach dem anderen gefeiert. Nach der EM-Goldmedaille und einem 4. Platz an den amerikanischen Meisterschaften schaffte er es an der WM auf den dritten Podestplatz. Er segelt gern in der M2-Klasse, weil die Konkurrenz dort sehr stimulierend ist, trotzdem würde es ihn reizen, 2010 auf anderen Booten zu regattieren. Er liebäugelt mit den D35, wartet allerdings noch auf ein Angebot. Aber auch Match Racing würde ihm zusagen. Schliesslich ist der Untersatz aber zweitrangig, solange er seine Leidenschaft, das Segeln, ausleben kann.

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