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Une candidature plébiscitée

© Loris von Siebenthal

Eine Optimist-Weltmeisterschaft auf 1850 Metern ü.M. in einem Naturschutzgebiet? In unmittelbarer Nähe zu einem weltbekannten Ferienort der Berühmten und Reichen? Aber sicher doch! Die Gemeindepräsidentin von Silvaplana sowie die Gemeindepräsidenten von St. Moritz und Sils haben die entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Schweizer Kandidatur mit zahlreichen Vorzügen

Der Silvaplanersee ist ein spektakuläres Regattarevier: Um die Mittagszeit kündigt sich der Malojawind an, der bis Sonnenuntergang durchschnittlich 4 bis 5 Beaufort bringt. Da passt es doch, dass das Engadin pro Jahr 322 Sonnentage verzeichnet. Ausserdem konnte Swiss Optimist einen starken Segelclub als Veranstalter gewinnen. Alberto Casco, Präsident von Swiss Optimist, Initiant und OK-Präsident der WM-Kandidatur: „Der Segelclub St. Moritz hat seit 1985 fast 20 Welt- oder Europameisterschaften durchgeführt. Wir sind froh, auf so einen erfahrenen Club zurückgreifen zu dürfen. Und die Region St. Moritz wird dem Ansturm von Coaches, Betreuern, Familienmitgliedern und Offiziellen zweifellos gewachsen sein!“

Die Optimist-Weltmeisterschaft gehört zu den grössten Sportanlässen in den Bündner Bergen. Erwartet werden mehr als 250 Teilnehmende aus aller Welt, was der Region eine hohe wirtschaftliche Wertschöpfung bringen wird. Man rechne damit, dass man in der Sommersaison 2017 dank der Weltmeisterschaft 45‘000 mehr Logiernächte verzeichnen werde, so Casco. Geht man von einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von zehn Nächten aus, so werden gut und gerne 4000 Segelbegeisterte das Engadin besuchen. Noch 2012 hat die Region den Tagesumsatz eines Ausländers mit CHF 212 berechnet. Vorsichtig ausgedrückt erzeugt die Optimisten-WM also eine Wertschöpfung von einer knappen Million Schweizer Franken für die Tourismusregion St. Moritz. Entsprechend unterstützt St. Moritz Tourismus die Kandidatur von Swiss Optimist.

Ein anforderungsreicher Hindernisparcours

Das Auswahlverfahren für den Veranstaltungsort von internationalen Meisterschaften ist höchst professionell. Das Kandidatendossier beinhaltet nicht nur eine umfassende Dokumentation über die Region St. Moritz und die zu erwartenden Segelbedingungen, es wurde auch ein sechsminütiger PR-Film produziert. Den fünfstelligen Betrag zur Herstellung von Dossier und Film zahlt der OK-Präsident aus seiner Privatschatulle. „Diese Sache ist es mir wert. Es geht schliesslich auch um die Zukunft des Segelsports in der Schweiz!“, so Alberto Casco.

An der WM im polnischen Dziwnow im Juli wird die Kandidatur der Schweiz anlässlich der Generalversammlung der International Optimist Dinghy Association IODA offiziell präsentiert. Allen Kandidaten werden genau zehn Minuten gewährt. Casco weiss, dass der Ausgang offen ist: „Für die WM 2016 haben sich sechs Austragungsorte beworben, zudem finden die WMs 2015 und 2016 bereits auf europäischem Boden statt. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch für die WM 2005 dreimal kandidiert haben. Aber ich bin guten Mutes!“ Die dritte Optimist-WM auf dem Silvaplanersee solle erneut eine starke und farbige Visitenkarte für die Segelnation Schweiz abgeben.

Es braucht mutige Visionäre

Sollte die Schweiz diesen Sommer den Zuschlag für 2017 erhalten, dann gilt es, das voraussichtliche Budget von 1,25 Mio. Franken sicherzustellen. Casco ist froh, dass eine minimale Finanzierung bereits geregelt ist: „Ein Viertel bis ein Drittel des Budgets werden durch die Sport-Toto-Gesellschaft, Swiss Olympic und die öffentliche Hand getragen. Ein Drittel des Budgets wird durch die Startgelder sichergestellt.“ Für die noch fehlende halbe Million sucht das OK Sponsoren. Das Dossier zur Akquisition von interessierten Partnern liegt bereits vor und erste Gespräche haben schon stattgefunden. Casco ist überzeugt, dass er auch hier erfolgreich sein wird: „Die Bilder dieser Weltmeisterschaft werden um die Welt gehen. Sponsoren, die hier mitmachen, erhalten eine weltweite Plattform – eine einzigartige Chance!“

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