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Les fiancées de la mer au secours de la planète

Derzeit bricht eine wahre Sturmfl ut an privaten und staatlichen Umweltinitiativen über uns herein. Auch einige Charakterfrauen machen sich für die nachhaltige Entwicklung stark und versuchen mit ihren Aktionen Berge zu versetzen. Es sind nicht irgendwelche Frauen, sondern die Bräute der Meere, denen der Schutz ihrer Spielwiese am Herzen liegt. Isabelle Autissier aus Frankreich war eine der ersten, die auf diesem Gebiet Flagge zeigte. „Ich habe Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Fischerei studiert und mich deshalb auch mit den Auswirkungen der Landwirtschaft und der Fischerei auf die Natur auseinandergesetzt“, erklärt die erste Frau, die eine Weltumsegelungsregatta absolviert hat. Doch zu der Zeit, als Isabelle von der Schule abging, waren Umweltfragen noch nicht an der Tagesordnung und weder Politiker noch Medien stärkten den Umweltschützern den Rücken. Heute ist Isabelle Autissiers Engagement für niemanden mehr ein Geheimnis. Sie sitzt seit drei Jahren im Verwaltungsrat des WWF und ist Präsidentin der Ecole de la Mer in La Rochelle. Ihre wissenschaftlich belegten Äusserungen stimmen nachdenklich. Sie sind ein Warnruf, der auch die Teilnehmer der letzten Konferenz zum „Grenelle de la Mer“ (ein Abkommen für den Meeresschutz) wachgerüttelt hat. Dort wies Isabelle Autissier darauf hin, dass die im Juni veröffentlichten Resultate nur dann als zufriedenstellend bezeichnet werden können, wenn die französische Regierung die Gelegenheit beim Schopf packt und dort weitermacht, wo die Konferenz aufgehört hat. Die gleichen Hoffnungen hegt sie in Bezug auf den Klimagipfel von Kopenhagen, an dem ein Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden soll. Konkret geht es darum, die Treibhausgasemissionen, die als Hauptursache für die globale Erwärmung gelten, zu stabilisieren. Isabelle Autissier spricht von „historischen Verhandlungen auf dem Weg zu einer Klimaregulierung“, fügt aber hinzu: „Ich fürchte, dass wir diesen Weg bislang noch nicht einmal beschritten haben.“

Agieren und nicht nur zuschauen
Catherine Chabaud widmet sich dem gleichen Kampf. Sie schrieb 1997 Segelgeschichte, als sie als erste Frau die Welt einhand und ohne Zwischenstopp umsegelte. Seit 2002 engagiert sie sich in Projekten für nachhaltiges Segeln. Sie setzt ihren Journalistenberuf als Waffe ein und stellt ihn in den Dienst aller, die sich für den Schutz des Meeres und der Küsten engagieren. Mit ihrem ersten Projekt namens „Reporter bleu“ wollte sie „die Medien auf die Umweltschützer aufmerksam machen.“ Das Vorhaben sollte mittels eines eigens dafür konzipierten Ökoschiffs umgesetzt werden, das sie als Basis nutzen wollte. Aufgrund fehlender fi nanzieller Mittel fiel dieses Projekt jedoch ziemlich schnell ins Wasser. Heute kümmert sich Catherine Chabaud um zwei Projekte gleichzeitig. Im Rahmen von „Cap Vert“ wird die Entwicklung eines IT-Tools für den umweltgerechten Bau von Schiffen vorangetrieben. Und NavEcoMat baut ein Boot aus ökologischen Materialien wie Leinenfasern und Kartoffelstärke. Laut Zeitplan soll es Boot Ende 2010 vom Stapel gelassen werden und, wie die französische Seglerin hofft, den Industriebossen zeigen, dass andere Schiffsbauweisen durchaus möglich sind. An Catherine Chabaud führt heute im marinen Umweltschutz kein Weg vorbei. Sie ist Mitglied des Oberen Rates der Navigation und des Wassersports, Botschafterin von „Défi de la Terre“ der „Fondation Nicolas Hulot“ sowie Verwaltungsrätin der Agentur für Meeresschutzgebiete. 2008 wurde sie vom französischen Umweltministerium mit der Mission „Wassersport und nachhaltige Entwicklung“ betraut. Im Juni kam diese mit der Organisation eines Kolloquiums über die nachhaltige Entwicklung im Wassersport zu einem erfolgreichen Abschluss. Gleichzeitig wurden zehn Projekte für Jachthäfen ausgewählt, in denen die Aufnahmekapazität unter Einhaltung der Grundsätze für nachhaltige Entwicklung ausgebaut werden soll. „Es sieht ganz so aus, als ob sich aus der letzten Grenelle-Konferenz eine neue Mission ergibt“, freut sich Chabaud.

4myplanet segelt für die Umwelt
Auch das vom Yacht Club Monaco unterstützte Projekt 4myplanet will einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die junge Alexia Barrier wird im Dezember zu einer Einhand-Weltumsegelung aufbrechen, die ganz im Zeichen der Ökologie steht (wir werden auf www.skippers.tv darüber berichten). Die Tour soll vollkommen CO2-frei sein. Alexia Barrier wird keine fossilen Brennstoffe an Bord nehmen und den traditionellen Verbrennungsmotor durch einen Elektromotor ersetzen. Ihr 60-Fuss-Racer, der übrigens Catherine Chabaud gehört hat, ist mit allen nötigen Instrumenten für Messungen an der Wasseroberfläche und in der Luft ausgestattet, die erhobenen Daten werden dann in Echtzeit an Ifremer, das französische Forschungsinstitut zur Nutzung der Meere, und an Meteo France weitergeleitet werden. „Mit diesem Projekt geht ein Mädchentraum in Erfüllung“, so die Seglerin. „Bisher hat man die Energieprobleme immer Männern anvertraut. Ich glaube aber, dass auch Frauen viel dazu beitragen können, dass sich die Mentalitäten ändern und Lösungen für Energieprobleme gefunden werden.“ Alexia Barrier und ihre Partner (u.a. der Versicherer Onlyyacht) haben sich für das komplette 4myplanet-Projekt einen Zeitrahmen von vier Jahren gesteckt. Nach der Weltumsegelung, die im Dezember starten soll, wird Alexia im Herbst 2010 mit einer neuen, von Wally mit umweltgerechten Verfahren gebauten Open 60’ IMOCA die Route du Rhum segeln. Höhepunkt des 4myplanet-Projekts wird dann aber die Teilnahme an der Vendée Globe 2012 sein.

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