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La 17e édition remportée

Die 17. Ausgabe der Cinq jours du Léman – Challenge Implenia wurde von fast allen Teilnehmern als aussergewöhnlich bezeichnet. Die 41 startenden Surprise profi tierten während der gesamten Regattadauer von herrlichen Bedingungen. Einzig der hintere Teil des Feldes litt manchmal etwas unter Flaute, die restliche Flotte aber wurde vom Wind geradezu verwöhnt.

Zwei Wettersysteme
Philippe Jeanneret, Wetterfrosch des Westschweizer Fernsehens, leitete wie gewohnt das traditionelle Briefing vor dem Start und teilte den Teams mit, was sie zu erwarten hatten: „Instabiles, feuchtes Wetter an den beiden ersten Regattatagen, danach ein Hoch mit genferseetypischen Bedingungen“, lautete seine Prognose. Der Startschuss ertönte bei schwachem Westwind und wolkenverhangenem Himmel. Rund dreissig Zuschauerboote hatten sich eingefunden, um die „Marathonsegler“ der auf dem Genfersee einmaligen Langstreckenregatta zu unterstützen. Teo Jakob mit Michel Glaus und Christophe Ganz schob sich schon kurz nach dem Start an die Spitze, schüttelte die Konkurrenz vor Vidy ab und machte sich auf in Richtung Le Bouveret. So leicht gab sich die Konkurrenz aber nicht geschlagen. Am nächsten Tag sah die Situation schon wieder ganz anders aus. Es führte Clinique de Montchoisi, während Teo Jakob auf den15. Platz zurückgefallen war, wo sich ungefähr auch Pacman-Mathys befand. Doch dabei sollte es nicht bleiben, die Rangliste wurde ständig neu aufgemischt.

Kräftezehrende Gewitternacht
Die Nacht vom Sonntag auf den Montag war wahrscheinlich die schwierigste. Heftige Gewitter gingen auf dem Genfersee nieder und der Regen peitschte den Seglern erbarmungslos ins Gesicht. Beeindrucken liessen sie sich dadurch aber nicht. Am Montag, kurz vor Sonnenaufgang, wendete eine Gruppe aus 20 Booten die Boje vor Vidy dicht beieinander. Am gleichen Tag übernahm Pacman-Mathys die Führung und obwohl sie sie zeitweise wieder abgeben musste, liess sie sich nie mehr wirklich abschütteln. Diese 24 Stunden waren bestimmt die kräftezehrendesten der ganzen Regatta. Erleichtert erreichte das vordere Feld nach der nassen Nacht bei einem 20 Knoten starken Westwind die Genfer Boje. Havarien hatte es trotz der widrigen Bedingungen keine gegeben, die Müdigkeit sass den Seglern aber tief in den Knochen. „Wir versuchen uns zu schonen, denn das Rennen ist lang“, sagte Loïc Forestier am Telefon, fügte aber gleich hinzu: „Trotzdem müssen manchmal beide mit anpacken – so wie jetzt.“ Bei anderen Teams, die sich keine so hohen Ziele gesetzt hatten und auch nicht mit einer Platzierung unter den ersten rechneten, hielt sich die Müdigkeit trotz der schwierigen Bedingungen in Grenzen. „Wir halten uns strikt an die Wachzeiten und setzen auf Sicherheit. Und wir profitieren voll und ganz von den guten Bedingungen, ohne wirklich müde zu sein“, hiess es zum Beispiel von der Galaxie.

Fotofi nish
An den beiden letzten Tagen herrschte Sonnenschein. Wie der Wetterfrosch vorausgesagt hatte, sorgte ein Hoch für schönes Wetter und Bise und später auch für klassische Genferseethermik. Fou du Vent und Iaione, die eine halbe Seeumrundung lang Bug an Bug gesegelt waren, nutzten die Bedingungen, um Boden gutzumachen. Sie kämpften sich langsam, aber sicher nach vorne, bis sie schliesslich sogar die Spitze in Bedrängnis brachten. Loïc Forestier und Denis Girardet gaben ihre Führung jedoch nicht ab. Patrick Quennoz und Loris von Siebenthal auf Fou du Vent hingegen mussten zusehen, wie auf den letzten 50 Metern vor dem Ziel vier Konkurrenten an ihnen vorbeizogen. Ihre Enttäuschung war gross. Für die Sieger aber kam die Zieleinfahrt einem Befreiungsschlag gleich. Denis Girardet liess Druck ab und sprang ins Wasser, um seinen vierten Sieg an dieser mythischen Regatta zu feiern.

Die Figaro des Genfersees
Dank Internet konnten Interessierte das Rennen Minute für Minute live mitverfolgen. Dieses Jahr lagen die 41 teilnehmenden Boote leistungsmässig einiges dichter beieinander als in den Vorjahren. Die Gründe dafür sind einerseits in den Wetter- und Windbedingungen, andererseits in der besonderen Vorbereitung der Teams zu suchen. Alle haben da so ihre besonderen Geheimnisse, was die Kräfteeinteilung, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und die Organisation des Schlafes anbelangt, doch mittlerweile wird für die legendäre Langstreckenregatta, an der die Teilnehmer fünf Bol d’Ors absolvieren müssen, genauso viel trainiert wie für eine Figaro-Regatta. Schliesslich müssen die Leader eine unglaubliche Kondition an den Tag legen. Und wie an der französischen Regatta haben Neulinge auch an der Cinq jours du Léman kaum eine Chance, vorne mitzumischen. Für Denis Girardet war es bereits die 11. Teilnahme, für Loïc Forestier die 4. Nur zwei Schiffe gaben vorzeitig auf und eines wurde wegen fehlender Beleuchtung disqualifi ziert. Es könnte gut sein, dass die Teilnahmebeschränkung auf 40 Boote angesichts des gros-sen Erfolgs in Zukunft etwas lockerer genommen wird. Vielleicht dürfen wir uns ja bald auf 60 Surprise am Start freuen!

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