J70-Hochburg Bodensee mit der Lake Constance Battle als Parade-Regatta

Text: WALTER RUDIN

Bodensee

Die Regatta Vereinigung Bodensee (RVB) organisiert und promotet alljährlich für die ORC-Klassen 1, 2, 3 und die ORC-Sportboote wahl- weise eine Kurzstrecken-Up-Down-Serie mit vier Regatten und eine Langstreckenserie mit sechs Events. Zum Finale der Internationalen ORC-Boden- seemeisterschaft, das jedes Jahr an einem anderen Ort ausgetragen wird, kämpfen die Teilnehmer der Kurz- und Langstreckenserie gemeinsam um den Titel des ORC Champions. Entgegen dem allgemei- nen Trend steigt die Beteiligung an diesen Boden- see-Regatten. Der Zulauf zeichnet sich besonders bei den kleineren Bootsklassen ab. Verantwortlich dafür ist wohl ein attraktives Regattaprogramm. Die Schweiz ist traditionell stark vertreten und Schweizer Boote rangieren regelmässig auf Spitzenplätzen.

Nachdem die Segelclubs der drei Bodensee-Anrainerstaaten vor knapp zehn Jahren beschlossen hatten, die J70 in ihrem Verein als Ausbildungs- und Regattaboote zu priorisieren, hat sich die Klasse auf dem ganzen Bodensee durch- gesetzt. Mit der Lake Constance Battle wurde dann eine Regatta lanciert, die mit über 70 teilnehmen- den Booten so viel Anklang gefunden hat, dass daraus die J70-Bodenseemeisterschaft – eine Serie mit fünf Acts in allen drei Ländern – entstand.

Walter Rudin

ZĂĽrichsee

Im Zürichsee Langstrecken-Cup sind die wichtigsten Regatten auf dem Zürichsee zusammengefasst. Obschon das Cupreglement öfters angepasst wurde, ist die Idee noch diesel- be wie 1997, als der Cup aus der Taufe gehoben wurde, nämlich die Förderung der Aktivitäten auf dem See. Von den sieben Wertungsgruppen war die Renngruppe 1 lange die spektakulärste. Ihre hochgezüchteten, von ambitionierten Seglern gesteuerten Rennziegen machten in den meis- ten Fällen den Sieg unter sich aus. Das Auf- und Wettrüsten der Boote konnte durch das Aufkom- men der neue Einheitsklassen wie Esse, Onyx und Quant gebremst werden. Wahrscheinlich hält sich auch deshalb der Teilnehmerschwund bei den Zürichsee-Regatten in Grenzen.

Vierwaldstättersee

Der Vierwaldstättersee-Cup star- tete 1983 mit vier Regatten. Höhepunkt ist jeweils die 50-Meilen-Trophy, die abends gestartet wird und meist die ganze Nacht dauert. Ihren Zenith erlebte die Regattaserie Ende der 1980er-Jahre mit jeweils gegen 100 startenden Booten. Zwi- schenzeitlich umfasste sie sieben Events. Sinken- de Teilnehmerzahlen zwangen die Organisatoren aber etwas zurückzurudern. Auch die Einführung einer Kreuzerklasse und der Wechsel zum SRS- Wertungssystem brachten wenig neuen Schub in die Serie. Mit der Windweek in Brunnen sorgte dafür ein anderer Event für Erfolg. Seit 2014 wird das Seglermekka am Urnersee jeweils Mitte Au- gust zur Wassersporthochburg der Schweiz. Nach dem Vorbild der Kieler Woche werden hier hoch- karätige Segelregatten, Schweizer-, Europa- und Weltmeisterschaften organisiert. Das Fest lockt mit seinen vielen Attraktionen jeweils Tausende Zuschauer an.

Stefan Kuerzi

Windweek: Publikumsmagnet dank zahlreicher Attraktionen

Thunersee

Auf dem Thunersee haben Klas- senregatten eine grosse Tradition, Wettfahrten mit Rating-Wertungen sind eher nebensächlich. Trotzdem führen in der Region 3 der Thunersee- Yachtclub, der Yachtclub Spiez und der Segelclub Wendelsee seit 1982 den TBSV-Cup durch. Die Wettfahrtserie umfasst fünf Acts und steht Jollen, Jachten und Katamaranen offen. Sie wird nach ORC gerechnet. Zusätzlich bietet die Region nebst dem Juniorenprogramm ein Regattatraining an. Es wird fünfmal jährlich durchgeführt, ist allen zugänglich und jedes Training wird unter der Leitung eines anderen Clubs durchgeführt.