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America’s Cup: Kräftemessen in Oman

von Quentin Mayerat

Oman hat mit dem 4. Event der Louis Vuitton AC World Series einen Vorgeschmack auf den America’s Cup erhalten. Sir Ben Ainslie kehrte auf die Siegerstrasse zurück, die Kiwis behalten die Führung und die Franzosen wachten endlich auf. Team Tilt vertraut derweil weiter auf die Jugend. 

Die Golfstaaten sind immer häufiger Schauplatz grosser Segelanlässe. Für die AC World Series wäre es deshalb nahezu undenkbar gewesen, dort nicht auch einen Stopp einzulegen. Am 27. und 28. Februar 2016 traten die sechs Teams vor den Wolkenkratzern von Maskat gegeneinander an. Im Gesamtklassement änderte sich nach diesem Event nichts, da die drei führenden Teams New Zealand, Oracle Team USA und Land Rover BAR in der Hauptstadt Omans die Plätze 1 bis 3 belegten.

Am ersten Regattatag liess das britische Team um Ben Ainslie nichts anbrennen und gewann gleich zwei der drei Läufe. Es positionierte sich somit im Hinblick auf den zweiten Regattatag, an dem die doppelte Punktzahl vergeben wurde, in eine aussichtsreiche Lage. Es lief dann aber nicht ganz so gut wie erhofft. Das Team Land Rover BAR fuhr keinen Sieg mehr ein, dank des Polsters vom Vortag konnte es seinen Platz jedoch verteidigen.

Die Franzosen wachgerüttelt 

Derweil hatte Oracle fast raketenartig zur Aufholjagd angesetzt. Dass Groupama Team France seine Pläne durchkreuzen könnte, damit hatten die Amerikaner aber wohl nicht gerechnet. Die Franzosen liefen zu Höchstform auf, obwohl sich ihr Stammskipper Franck Cammas nach seinem Unfall auf der GC32 im November noch immer in der Reha befand. Nach einem zweiten Platz im vorletzten Lauf segelten sich die Franzosen im Schlussrennen in einen Rausch und legten direkt hinter dem amerikanischen Syndikat einen Traumstart hin. Danach machten sie Meter für Meter gut und überholten Oracle schliesslich auf dem Weg zum dritten Tor. Groupama Team France, das bisher auf den letzten Platz abonniert schien, schöpfte mit diesem Laufsieg neuen Mut.

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Die Vorbereitung auf den Youth America’s Cup geht weiter 

„Die Vorbereitung des Nachwuchses auf das Regattasegeln auf internationalem Niveau ist das A und O unseres Konzepts. Wir nutzen sowohl die GC32 als auch die D35 dazu, unsere jungen Segler auf den Red Bull Youth America’Cup vorzubereiten“, erklärte Alex Schneiter, der Gründer des Team Tilt, das Vorgehen des Genfer Rennstalls. Solange Oracle die Fäden zieht, wird sich die Schweiz wohl kaum am America’s Cup beteiligen, es kann aber trotzdem nicht schaden, wenn die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Tilt hatte Ende 2015 einen Aufruf gestartet, um neue Talente anzuwerben und steckt derzeit mitten im Selektionsprozess. Das Interesse sei gross, sagt Schneiter: „Wir haben 45 Bewerbungen erhalten. Im März fanden die Konditionstests statt, direkt anschliessend beginnen wir mit den Probetrainings auf der D35. Im Oktober treffen wir dann die Endauswahl und nutzen dazu unsere D35 und unsere GC32.“ In einem knappen Jahr ist es soweit: Dann fliegen die jungen Hoffnungsträger zum Youth America’s Cup auf die Bermudainseln.

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