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In der nächsten Runde

von Quentin Mayerat

Ende August sind die America’s Cup World Series in San Francisco in die Saison 2012–2013 gestartet. Die Stadt „by the bay“, in der von Juli bis September 2013 der Cup stattfindet, nutzte die Gelegenheit, um sich von ihrer besten Seite zu präsentieren und den Teams ihre Sehenswürdigkeiten und das Segelrevier näher zu bringen. Diese bekamen den starken Wind in der Bucht gleich mit voller Wucht zu spüren. Für einige waren die Böen dann schon fast zu viel des Guten.

© Gilles Martin-Raget

Neues Format

Die Organisatoren hatten zum Saisonauftakt ein neues Regattaformat eingeführt, bei dem die Zuschauer die Wettfahrten ihrer Ansicht nach besser mitverfolgen können. Das Format der vergangenen Jahre war zugegebenermassen so kompliziert, dass sich ein Wechsel aufdrängte, wollte man nicht Gefahr laufen, Fans zu verlieren. Ian Murray, der Regattadirektor des 34. America’s Cups, über den Wechsel: „Wir haben mit mehreren Formaten experimentiert und uns für eins entschieden, das alle zufriedenstellt. Am Programm dürfte sich für die vier nächsten Events auf AC45 nichts ändern.“

Acht Syndikate, elf AC45 und vier Events: Das Programm der ACWS 2012–2013 verspricht spannende Kämpfe vor der Einwasserung der gigantischen 72-Füsser. © Gilles Martin-Raget

Bei den Regatten wird jeweils am Mittwochnachmittag mit Match Races gestartet, danach folgen drei Tage mit Flottenregatten. Die Resultate zählen alle für die Match-Race-Halbfinalqualifikation. Am abschliessenden Regattatag, dem „Super Sunday“, tragen die besten vier Teams der Gesamtwertung die Match-Race-Halbinfals und schliesslich die Finals untereinander aus. Im Anschluss stehen sich alle Teams im AC World Series Championship Fleet Race gegenüber. Die am „Super Sunday“ ersegelten Punkte werden addiert und bestimmen den Fleet Race Champion. Anhand der Platzierungen im Match Racing wird am Ende der Saison der Match-Race-Sieger gekürt. Die im Saisonverlauf gewonnenen Punkte werden zudem für den Louis Vuitton Cup angerechnet.

 

Wo stehen die Teams?

Mit elf Teams, die sich die weltbesten Segler teilen, kann sich die Beteiligung sehen lassen. Schade nur, dass die meisten nur an den World Series teilnehmen. Energy Team, der Challenger der Peyron-Brüder, der sich bis zum 1. August Zeit gegeben hatte, um einen finanzkräftigen Partner zu finden und 2013 mit einer AC72 an den Start zu gehen, musste sein Vorhaben begraben, da er die nötigen finanziellen Sicherheiten nicht auftreiben konnte. Dieses Ausscheiden ist umso bedauerlicher, als die Franzosen seglerisch top sind und in den letzten 40 Jahren an keiner Ausscheidungsregatta des America’s Cups gefehlt haben. Ihr Rückzug, von einigen Medien lange als unvorstellbar abgetan, hat sich leider bestätigt. Bei der Ankündigung des Verzichts diesen Sommer erklärte Bruno Peyron: „Wir gehen zu Plan B über. Er besteht in der Teilnahme an den America’s Cup World Series und der Vorbereitung auf den 35. America’s Cup. Wir wollen teilnehmen, um zu gewinnen, hatten aber nicht genügend Zeit, um für 2013 bereit zu sein.“

BAR, das Team des fünffachen Olympiamedaillengewinners Ben Ainslie, geht mit der gleichen Einstellung ins Rennen wie die Franzosen. Es wird in San Francisco das erste Mal dabei sein und visiert ebenfalls den 35. America’s Cup an. Unter Berücksichtigung des Teams Korea mit Steuermann Nathan Outteridge, dem frischgebackenen 49er-Olympiasieger, bleibt es damit bei vier „echten“ Challengern.

Energy Team segelt weiter auf AC45, muss aber aus finanziellen Gründen auf den Bau einer AC72 verzichten. © Gilles Martin-Raget

 

Die Jungen am Drücker

Die verbliebenen Teams dürften 2013 trotzdem für eine grosse Show sorgen, schliesslich werden vom 1. bis 6. September 2013 auf dem Schauplatz des America’s Cups neben den fünf AC72 rund zehn AC45 den Youth America’s Cup austragen. Anmeldeschluss für die Regatten ist der 20. September 2012, die ausgewählten Teams werden dann im Dezember bekannt gegeben. Bei Redaktionsschluss ging das Gerücht um, dass ein Schweizer Syndikat mit dem Gedanken spielt, mit jungen Hoffnungsträgern an den Start zu gehen. Die Segler müssen am 31. Dezember 2013 zwischen 19 und 25 Jahre alt sein. Damit ist Arnaud Psarofaghis, der als einziger Schweizer Erfahrung auf einer AC45 vorweisen kann, von vorneherein ausgeschlossen. Er feiert am 14. September 2013 nämlich seinen 25. Geburtstag. Die Schweiz verfügt jedoch durchaus noch über andere Nachwuchstalente. Wir sind gespannt, ob sich die Information bestätigt.

 

Die elf Teams der ACWS haben derweil bereits die ersten Erfahrungen in der San Francisco Bay gemacht, dabei zwar einige Schreckenssekunden erlebt, aber für grosses Spektakel gesorgt. Im Oktober steht das nächste grosse Treffen vor der Golden Gate Bridge an. Dann erhält Oracle, der grosse Sieger im Fleet Race und Match Race, Gelegenheit, seinen Auftaktsieg zu bestätigen.

Oracle segelt die ACWS genau wie Luna Rossa und Artemis auf zwei Booten. © Gilles Martin-Raget

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