Ursprünglich waren die Kanarischen Inseln nur als Zwischenstopp auf unserem Weg zu den Antillen gedacht. Doch eines führte zum anderen, und diese uralten Vulkaninseln haben sich als wunderbares Spielfeld für unser Boot erwiesen.

Text: Quentin Mayerat

Die Gipfel, die Tierwelt, das Klima und der allgegenwärtige Wind: alles gute Gründe, sich näher mit diesen Inseln zu befassen! Als wir uns Teneriffa nähern, zeichnet sich im frühmorgendlichen Dunst ein 3’718 Meter hoher Riese ab. Der Teide sticht schon aus grosser Distanz ins Auge – sofern er sich nicht gerade hinter den Wolken versteckt. Der Teide ragt aus den Überresten eines alten Vulkans empor; die gigantischen Kräfte aus dem Erdinneren, die bei seiner Entstehung gewirkt haben müssen, können wir uns gar nicht vorstellen! Nun schnüren wir unsere Sieben-Meilen-Stiefel und gehen von Bord, um eine Gegend zu entdecken, die zunächst an eine Mondlandschaft und eine Wüste erinnert, später aber in eine saftig-grüne, dicht bewaldete Landschaft übergeht. Wie auch im Hauptort Santa Cruz verfügen die Häfen über eine gute Infrastruktur, und an unseren Ankerplätzen geniessen wir die unglaublichsten Stimmungen.

Kurs auf La Gomera

Auf dem Weg nach La Gomera, der drittkleinsten Insel des Archipels, ankern wir eines Abends hinter der Montaña Roja in der Nähe der Stadt El Médano, die als Windsurf- und Kiteparadies bekannt ist. Im Schutze dieses Bergs, der an eine grosse Pyramide erinnert, sind wir fasziniert von den Rot- und Ockertönen, die im Abendlicht über die Landschaft tanzen. Nur die vereinzelten Nudisten am Strand sind ein Zeichen dafür, dass die Zivilisation nicht weit weg ist. Doch was ist das für eine entspannte Zivilisation!

Am nächsten Tag setzen wir unsere Erkundung des Landes der Guanchen fort. So nannten sich die Ureinwohner des Archipels, bis die Inseln kolonialisiert wurden. Vor einer Atlantiküberquerung lohnt sich ein Aufenthalt im Hafen von San Sebastian de La Gomera, da dieser viele Möglichkeiten bietet. So konnten wir denn auch unsere Vorräte im Hinblick auf die kommenden Wochen aufstocken. Überall auf den Kanaren kann man zudem in Hafennähe zu vernünftigen Konditionen ein Auto mieten. Gesagt, getan: Den Urwald von Garajonay, Teil des UNESCO Weltnaturerbes, wollten wir uns nämlich auch nicht entgehen lassen. Die unberührte Natur und die alten, von der Erosion gezeichneten Vulkane haben uns das Gefühl gegeben, eine Zeitreise zurück in die mystische Welt der Guanchen zu unternehmen. Zum Abschluss noch ein Umweg über Valle Gran Rey im Westen, um den vorläufig letzten Sonnenuntergang mit festem Boden unter den Füssen zu geniessen, dann sind wir bereit: nächster Halt Martinique!

Um die Reise unseres Chefredakteurs zu folgen: https://api.whatusea.com/embed/5b242b7675de8413d4435f18a812f6eb

Das Abenteuer findet mit ihrer Unterstützung statt: