Text: Quentin Mayerat

Wer eine Atlantiküberquerung mit Schweizer Sieg sucht, muss bis ins Jahr 2007 zurückgehen: 14 Jahre nach Steve Ravussin, der mit Franck Cammas auf ORMA die Jacques Vabre gewann, haben Nils Palmieri und sein Teamkollege Julien Villion am Montagmorgen als Erste der Flotte von 18 hochgerüsteten Figaro 3 die Ziellinie in St. Barth überquert. Ein prestigeträchtiger Sieg, der grossen Respekt verdient.

18 Tage, 5 Stunden, 8 Minuten und 3 Sekunden: So lange (bzw. so kurz) benötigte die Crew der Teamwork, um den «grossen Teich» zu überqueren. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dabei 9,7 Knoten, ein neuer Rekord an einer spannungsgeladenen Regatta mit vielen Drehungen und Wendungen. Dabei war das französisch-schweizerische Duo regelmässig an der Spitze anzutreffen, geriet zwischenzeitlich aber auch in Rückstand und fiel sogar bis auf den neunten Zwischenrang zurück – und dies in einer sehr ausgeglichenen Klasse, in der jede Meile zählt! Jetzt, am Ende der 4200 Meilen langen Überquerung, sind die ersten 14 Boote innerhalb von sieben Stunden klassiert!

Hinter Nils Palmieri und Julien Villion tauchen grosse Namen auf, darunter Tanguy Le Turquais, Yann Eliès, Corentin Horeau, Tom Dolan, Eric Peron: ein weiterer Beweis für die grossartige Leistung von Palmieri und Villion. Der Erfolgshunger von Nils Palmieri dürfte nun definitiv geweckt sein – er, der bereits im März sein Potenzial hatte durchblicken lassen, mit seinem tollen 7. Rang an der Solo Maître Coq, den er sich dank seinem Sieg am zweiten Küstenrennen der Regatta sicherte. Jetzt heisst es für ihn Kurs auf die Solitaire du Figaro. Der Segler aus Vevey wird seinen Sieg zwar nun sicher erst einmal auskosten, doch viel Vorbereitungszeit bis zum Start am 22. August bleibt ihm nicht.