400 Seglerinnen und Segler auf 90 Booten und aus 23 Nationen trafen sich am 22. Oktober 2022 bei nahezu sommerlichen Temperaturen in Monaco zur J70-Weltmeisterschaft. Am Ende hiess es: Sieg für die Schweiz!

Text: Jean-Guy Python

«Wir schweben noch immer auf Wolke sieben. Ich hätte nie gedacht, dass ich meinem Lebenslauf schon so früh einen solchen Erfolg hinzufügen kann. Irgendwie war es immer ein Traum. Greg und ich hatten zwar eine olympische Medaille im 470er im Visier, aber dann wurde der 470er zur Mixed-Klasse, sodass wir dieses Ziel nicht gemeinsam erreichen konnten. Jetzt in einem J70 zu sitzen und Weltmeister zu werden, das ist einfach unglaublich», sagte Kilian Wagen mit einem Leuchten in den Augen. Nach vier windlosen Wartetagen wurde die J70-Weltmeisterschaft am Schlusstag in drei Wettfahrten entschieden. Kilian Wagen (SUI) und sein «470er-All-Star Team» mit Olympia-Medaillengewinner Luke Patience (GBR), David Hughes (USA), Celia Willison (NZL) und Grégoire Siegwart (SUI) gewannen mit 22 Punkten Vorsprung vor Pierrik Devic (MON) und Peter Duncan (USA).

Sie kamen, sahen und siegten

«Mit diesem Ziel sind wir hierhergekommen und freuen uns jetzt riesig, dass es geklappt hat», sagte Luke Patience nach dem Wettkampf. Kilian Wagen, der Steuermann von Découvertes Geomod, dominierte das Geschehen auf dem Wasser souverän und beherrschte das Wenden an den Bojen mit traumwandlerischer Sicherheit. Das Schweizer Boot, das dieses Jahr bereits den Primo Cup gewonnen hat, fuhr der Konkurrenz in der Open-Kategorie dank seiner Konstanz und den richtigen Entscheidungen auf dem Wasser regelrecht davon. «Wir sind super gesegelt, lagen immer auf der richtigen Seite und hatten eine perfekte Geschwindigkeit, was uns sehr geholfen hat, ganz vorne mit dabei zu sein», erklärte der 26-jährige Skipper aus La Tour-de-Peilz (VD).

Die Dominanz von Kilian Wagen & Co ist umso erstaunlicher, als alles auf ein sehr enges Rennen hindeutete, denn das Niveau war an dieser WM unglaublich hoch: Mehr als 50 Segler haben bereits bei Olympischen Spielen, dem America’s Cup oder anderen Klassen ganz oben auf dem Podest gestanden, darunter Torben Grael mit fünf olympischen Medaillen.

Nach dem grossartigen Sieg von Kilian Wagen in der Open-Klasse machten die Schweizer ein zweites Mal von sich reden. In der Corinthian-Kategorie holte sich Quarter2eleven des Berners Nick Zeltner vom Regatta Club Oberhofen den hochverdienten ersten Platz, vor dem Spanier Luis Bugallo auf Marnatura.

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