Text: Quentin Mayerat
Neuer Zyklus, neues Team, neue Boote: Der olympische Segelsport feiert sein grosses Comeback. Nach der Pause, die sich das Swiss Sailing Team im Anschluss an die Olympischen Spiele gegönnt hatte, meldet es sich nun diese Woche an der Regatta Trofeo Princesa Sofia zurück. Die Gelegenheit also für einen Neustart auf dem (sehr kurzen) Weg nach Paris 2024.
Jedes Jahr trifft sich an der Regatta Trofeo Princesa Sofia auf Mallorca die internationale olympische Segel-Elite. Diese Veranstaltung ist in der Regel die Gelegenheit, um die eigenen Leistungen an einem sehr breiten Teilnehmerfeld zu messen. Dieses Jahr reisten fast 800 Seglerinnen und Segler aus 58 Ländern an. Die Chance also für das SST (bei dem es seit Tokio zahlreiche Wechsel gab), die Konkurrenz zu testen.
Tolles Potenzial im iQFoil
Klassenwechsel, Generationenwechsel – allmählich lernen wir die neuen Gesichter des SST kennen. Der Tessiner Windfoiler Elia Colombo ist Teil des neuen Elite-Kaders des SST und legte unbestrittenermassen den besten Start hin. In einer Flotte von fast 100 iQfoils lag er nach dem ersten Regattatag bereits auf dem achten Platz und gönnte sich sogar den Luxus, einen Lauf zu gewinnen. Grosses Potenzial hat auch sein Sparringspartner Matteo Benz, der Mitglied des B-Kaders ist.
470er neu als mixed Teams
Nach seinem grossartigen vierten Platz in Tokio ist die Geschichte des 470er-Duos Linda Fahrni/Maja Siegenthaler zu Ende. Da die 470er -Klasse neu eine gemischte Disziplin ist, starten die beiden Frauen ab sofort in unterschiedlichen Booten und mit je einem neuen Teamkollegen: Linda Fahrni bleibt am Steuer und hat den jungen Cyril Schüpbach an Bord geholt, während Maja Siegenthaler am Trapez bleibt und mit Yves Mermod unterwegs sei wird. Nach zwei Olympiaden dürften Linda Fahrni und Maja Siegenthaler ihren Erfahrungsschatz nun an ihre neuen Teammitglieder weitergeben. Man darf gespannt sein, wie schnell sich die beiden Mannschaften an die neue Zusammensetzung gewöhnen werden!
Viel los bei den ILCA
Bei den Laser – wo die Radial neu ILCA6 heissen und die Standard ILCA7 – ist der Ansturm gross. Maud Jayet verbleibt nach ihrem 19. Platz in Enoshima im Elite-Kader, während Rosine Baudet und Anja von Allmen hart an ihrem Aufstieg in die Nationalmannschaft arbeiten. Es dürfte sich übrigens lohnen, Anjas Leistungen genau im Blick zu behalten, hat sie doch bereits ein unglaubliches Potenzial bewiesen: 2019 gewann sie den Weltmeistertitel im Laser 4.7, 2020 den Europameistertitel, und im vergangenen Jahr an den ILCA6-Weltmeisterschaften den zweiten Platz in der U19-Klasse. Bei den Männern greift der junge Gautier Verhulst als B-Kader ins Geschehen bei den ILCA7 ein.
Schneiter weiterhin aktiv im 49er
Auch bei den 49ern ist noch einiges offen. Sébastien Schneiter hat die Olympischen Spiele noch nicht ganz abgeschrieben, obwohl er sich in erster Linie auf den SailGP konzentrieren wird. Er wird daher in das B-Kader zurückversetzt und segelt mit Arno de Planta, der neu in die Elite aufgestiegen ist. Sie werden Seite an Seite mit dem jungen Duo Richner/Schärer segeln, das ebenfalls versuchen wird, sich zu beweisen.
