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Natur- und Kulturschätze in Thailand

von Bernard Pichon

Asien

Die thailändischen Wälder und Meeresressourcen stehen mehr und mehr im Fokus. Die Behörden haben mittlerweile einige überlastete Orte geschlossen und setzen auf nachhaltigeren Tourismus. Dieser soll auch Gäste anlocken, die nicht nur an Badeferien interessiert sind.

«Mit der Exotik Bangkoks ist es vorbei», beklagen manche Nostalgiker, die die Stadt bereits vor mehr als 50 Jahren kennengelernt haben. Sie denken an die alten schwimmenden Märkte und an Häuser im Kolonialstil zurück, die dem Beton weichen mussten. Verbesserungen gab es indes im Verkehr. Die Linien der U-Bahn und der Hochbahn Skytrain ziehen sich wie Lianen eines Urwalds durch die Stadt und bringen der überfüllten Metropole ein wenig Entlastung. Eine Linie führt über die Sathorn und Silom Road zum Stadtpark Lumphini, dessen See im Tretboot befahrbar ist. Dort im Park ist die Luft weniger verschmutzt als in anderen Teilen der City.

Luft zum Atmen

Als eigentliche grüne Lunge Bangkoks gilt aber die nahegelegene, 16 km2 grosse Flussinsel Bang Kachao, die vom Time Magazine als «beste urbane Oase» gepriesen wird. Bei Touristen ist sie noch weitgehend unbekannt. Die per Boot erreichbare Insel wirkt mit ihren Tausenden von Mangroven, Kokospalmen und Bambusbäumen wie ein Garten Eden. Zahlreiche Informationstafeln geben auf Thai und Englisch Auskunft über die verschiedenen Baumarten. Bisher war das Velo das beste Verkehrsmittel zur Erkundung des Naturschutzgebiets. Seit Kurzem stehen am Eingang nun auch Miet-Elektroroller zum Befahren der schmalen Dammwege bereit. Im Handumdrehen gelangen Sie so in den von Vögeln, Waranen und Schildkröten bevölkerten Dschungel.

Khao Yai

200 Kilometer vom Lärm und Gestank der Hauptstadt entfernt liegt der bereits 1962 gegründete Khao Yai Nationalpark, der wegen seiner grossen Artenvielfalt zum Weltnaturerbe zählt. Hier leben fast 800 Tierarten – darunter viele bedrohte Spezies – in freier Wildbahn. Wenn Sie dieses Refugium durchwandern möchten, können Sie das unter Leitung von professionellen Rangern auf einer neuen Route tun. Die nötige Grundausrüstung – wie Mückenspray und Blutegel-Gamaschen – erhalten Sie gleich zu Beginn der Wanderung. Dann steht ihnen der Regenwald mit seinen seltenen Baumarten und savannenähnlichen Lichtungen offen, der den Lebensraum von Elefanten, Schwarz- und Malaienbären, Primaten und Tigern bildet. Auf diese scheuen Tiere wird man wahrscheinlich nicht treffen. Dafür können Sie zahlreiche Vögel beobachten und sich auf ein Picknick in abenteuerlicher Umgebung freuen.

Ökologischer Landbau

Kulturell interessierte Touristen besuchen gerne die antike Hauptstadt Siams, die etwa 450 Kilometer nördlich von Bangkok liegt. Ihr Name Sukhothai bedeutet «Morgenröte des Glücks». Bevor Sie die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden archäologischen Stätten besuchen, lohnt sich ein Abstecher zu einem bemerkenswerten Bio-Bauernhof direkt beim Regionalflughafen. Das Gut bewässert seine Böden mit Regenwasser und betreibt nach eigenen Angaben eine nachhaltige, umweltfreundliche Landwirtschaft ohne Pestizide und chemische Düngemittel. Und es kompostiert die anfallenden Mango-, Papaya-, Kürbis- und Bananenabfälle.
Im angrenzenden Restaurant erklärt Betriebsleiter Somchai Tantivitayapitak: «Wir sind auch ein
Umweltbildungszentrum. So bieten wir Workshops und Führungen zu den lokalen Traditionen, zum Kunsthandwerk und zum Reisanbau unter traditionellem Einsatz der Arbeitskraft von Mensch und Tier an.»

Abwechslung geboten

Die Region Sukhothai ist aber nicht nur historisch interessant. Zum Beispiel lohnt sich ein Halt im 30 Autominuten vom Geschichtspark Si Satchanalai entfernten Dorf Ban Na Ton Chan, um ein Khao Perb zu probieren. Das traditionelle Gericht wird aus Brühe, Reisnudelteig, Gemüse, Schweinefleisch und gedünstetem Ei zubereitet. Nach dem Essen bietet sich ein Abstecher zu den lokalen Webereien und Färbereien an. Die Kleider und Schals aus einheimischer Baumwolle sind oft weich wie Seide.Die beste Reisezeit für den grössten Teil Thailands erstreckt sich von November bis März. Dann regnet es selten und ist noch nicht zu heiss, und in diesen Monaten finden auch die wichtigsten Festveranstaltungen statt.

Photos ) Bernard Pichon

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