“Super! Ich freue mich riesig der beste Schweizer zu sein, gleichzeitig fühle ich mich aber auch etwas komisch.“ Der 13-jährige Fabrice Rigot, vom obligaten Siegerbad noch völlig durchnässt, kann es kaum fassen: Er hat gerade die Schweizermeisterschaft der Optimisten-Klasse gewonnen. 121 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 15 Jahren kämpften vom 21.-24. August vor dem Genfer Hafen um den Meistertitel bei den Optis. Organisiert wurde der Anlass vom „Yachting Léger de la Société Nautique de Genève (YLSNG)“. Auch deutsche, belgische und britische Segler waren angereist. Die Optimisten-Klasse ist die grösste Schweizer Flotte und trägt jedes Jahr eine Meisterschaft aus. Claudio Reynaud, Delegierter von Swiss Sailing, bedauerte dieses Jahr einzig den tückischen Wind, der nur fünf Läufe zu Stande kommen liess. Einer wurde am Donnerstag gesegelt, drei am Freitag und ein weiterer am Samstag. Unterschiedlichste Beding un gen, vom schwachen Lüftchen bis zu stürmischen Verhältnissen mit Böen bis zu 20 Knoten, werteten natürlich auch den Meistertitel auf, was Claudio Reynaud gern bestätigte. Die Schweizer Nachwuchs segler von 2008 seien ein guter Jahrgang, lobte er. Sogar die rund dreissig Teams aus dem Ausland konnten den Schweizer Kon kurrenten die drei Podestplätze nicht streitig machen. Hinter Fabrice Rigot (SNG) belegten Sébastien Schneiter (SNG) und Jocelyn Keller (CNL) den zweiten bzw. dritten Rang. Trotz einer Strafe im ersten Lauf schaffte es Fabrice mit zwei Laufsiegen sich wieder hochzuarbeiten. Sébastien, der punktgleich mit Fabrice in Führung lag, hätte am Sonntag gern noch einen Lauf gesegelt, um den Sieger eindeutig zu bestimmen. Leider spielte das Wetter dann aber nicht mit und er musste sich wegen anhaltender Flaute mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Kleiner Trost: Fabrice und Sébastien sind Teamkollegen. „Ich freue mich natürlich, dass die beiden Optis der SNG auf die ersten beiden Plätze gesegelt sind“, äusserte sich Jonathan Jenny, Präsident der Sektion Yachting Léger, zu dem Erfolg seiner Schützlinge. Das gute Ergebnis zeige ihm, dass die vor drei Jahren begonnene intensive Ausbildung Früchte trage. Er war nicht der einzige, der sich gleich über mehrere Titel freuen konnte. OK-Präsident Alexandre Schneiter brachte den Anlass erfolgreich über die Bühne, sein Club wurde Meister und sein Sohn stieg aufs Podest. „Es war meine erste Optimisten-Regatta als Präsident. Es steht enorm viel Arbeit dahinter, bei der uns 40 Ehren amtliche geholfen haben“, so Schneiter. Auf dem Wasser tummelten sich etliche Kinder und Jugendliche. Doch die wollten auch betreut werden. Gemäss den Organisatoren waren genauso viele Erwachsene (Eltern und Trainer) anwesend wie Kinder. Insgesamt nahmen rund 300, auf die Campingplätze in der Umgebung verteilte Personen am Event teil. Am Sonntag waren alle Optis in wenigen Stunden auf den Trailern festgemacht und die lustige Bande verschwand, wie sie gekommen war. Für die Rigots wartete auf dem Nachhauseweg gleich noch eine weitere gute Neuigkeit. Ihr ältester Sohn Guillaume rief seine Mutter an, um ihr von seinem Sieg an der Schweizer Punkte meister schaft der Laser-Klasse zu erzählen.
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