Als die Société Nautique de Genève zum Defending Yacht Club wurde, hat sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Ihre “Commission America’s Cup 2007” hat keine Mühen gescheut, Alinghi aktiv zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass so viele Fans wie möglich am Event teilnehmen.
Die Rolle des Segelclubs von Alinghi ist mit vielen Umtrieben verbunden. Zu den Rechten und Pflichten, die mit diesem Status einhergehen, gehört auch die Organisation einer jährlichen Regatta auf dem Meer mit mindestens zwei Klassen und je zwei Läufen. Bislang brachte die CVSNG ihre Flaggen und Segelanweisungen zu den Régates Royales* nach Cannes, um dort ihre Pflicht zu erfüllen. Doch es ist nicht auszuschliessen, dass sie sich irgendwann für den Real Club Nautico Valencia entscheiden. Der valenzianische Segelclub gehört nämlich nicht nur zu den sechs Partnern der “Nautique”, er ist auch der Challenger of Record des 33. America’s Cups.
Dreiköpfige Delegation
CVSNG-Präsident Marcel Beauverd gehört zusammen mit Pierre-Yves Firmenich und Fred Meyer (dem Präsidenten bzw. Vizepräsidenten des Zentralausschusses) zu den drei Personen, die berechtigt sind die SNG im Rahmen des America’s Cups zu verpflichten. Er weist unter anderem auf die Rolle des Genfer Clubs bei den Verhandlungen mit Alinghi und ACM** über die Wahl des Challenger of Record und die Beziehungen zu seinem Yachtclub hin. Die Aufgabe der drei SNG-Vertreter macht die ständige Präsenz von mindestens einem der drei in Valencia nötig und zwar während des gesamten America’s Cups! Meistens wird über das Besprochene absolutes Stillschweigen gewahrt. Ganz besonders natürlich, wenn es um finanzielle und beziehungstechnische Aspekte der nächsten Ausgabe geht. Auch die weit angenehmeren, für den Zusammenhalt aber genauso wichtigen informellen Treffen in der Alinghi-Basis, auf den Terrassen des Foredeck Clubs*** oder auf den VIP-Begleitbooten gehören zum täglichen Brot des Genfer Trios. Als schönste Erinnerung bezeichnet Marcel Beauverd allerdings die Erlebnisse auf dem offiziellen Boot des Defending Yacht Club: “Es ist ein kaum vorstellbares Erlebnis, die Hochs und Tiefs zusammen mit Fans zu erleben, die 100% mitfiebern. Die Stimmung war unbeschreiblich!” Tatsächlich war im “Romeo” Regattarevier vor dem valenzianischen Hafen kein anderes Begleitboot so laut wie das der Nautique.
“DYCFB”?
Michel Glaus leitet den Ausschuss “America’s Cup 2007” in der SNG. Er hat eine unglaubliche Energie an den Tag gelegt, um dafür zu sorgen, dass so viele Mitglieder wie möglich geschlossen hinter dem Defender stehen. Auch der von ihm gegründete und geleitete Fanclub ist ein Resultat dieses Bestrebens. Seine grösste Herausforderung? Das Projekt des Defending Yacht Club Follow-Boat in die Tat umzusetzen, damit die Mitglieder des besagten Fanclubs – die Carbon SNG – die Cuprennen unter besten Bedingungen auf dem Wasser mitverfolgen konnten. Das offizielle Boot der SNG in Valencia konnte nämlich nur zustande kommen, wenn die Finanzierung gewährleistet war. Im September 2006 hatten sich bereits knapp 300 Personen bereit erklärt das Projekt zu unterstützen. Allerdings war das noch nicht genug, um ein Boot mit einer komfortablen Grösse zu finanzieren. Es musste mindestens nochmals die Hälfte der Carbon-SNG überzeugt werden. Letzten Frühling war es endlich soweit : Das spanische Charterunternehmen des Schweizers Pierre-Louis Grobety stellte grosszügig einen motorisierten Katamaran zur Verfügung und stattete ihn für die Carbon SNG und ihre Gäste (u.a. die Präsidenten von Swiss Sailing und des Real Nautico Club) aus. Ignacio Romeu, bei Alinghi der Verantwortliche für die Friends, kümmerte sich um die Animationen an Bord, während seine Mutter die Zuschauer mit ihren köstlichen Tapas verwöhnte. 850 Personen sind an Bord der “DYCFB” mitgefahren. Die Hafenbehörden von Valencia bezeichneten sie als “lautestes Zuschauerboot”! Michel Glaus ist stolz auf seine Carbon SNG. “Sie haben bezahlt, um auf dem Regattarevier die Glocken zu schwenken”, sagte erbewundernd. Sie gaben ihm das Kompliment zurück, denn die kompetenten Kommentare des zweifachen Match-Race-Schweizermeisters wurden von den Besuchern ganz besonders geschätzt. Er bedaure einzig, dass ihm keine Zeit geblieben sei auf der SUI100 mitzusegeln, fügte Glaus hinzu. Aber es wird ja bald ein neuer America’s-Cup-Auschuss gebildet. Vielleicht dann…
Welcome back!
Generalsekretär Alec Tournier, das andere starke Glied des Port Noir, hatte seit dem Start des Louis Vuitton Cups alle Hände voll zu tun. Er organisierte Plasmabildschirme, kümmerte sich in der Endphase um die Partnerschaften mit dem Westschweizer Fernsehen und Moët & Chandon (am 5. Juli feierten die anwesenden Mitglieder den Sieg mit 150 Champagnerflaschen!), managte die Medienbeziehungen, die Öffnung des Clubs für die Zuschauer und vor allem die triumphale Rückkehr von Alinghi am 8. Juli in der SNG. Mit der Organisation der Feier wurde zwar eine Eventagentur betreut, doch es gab in letzter Minute Tausend kleine Details zu regeln, wie beispielsweise einen improvisierten Hort für die Kinder der Segler. Viel Energie wurde seit dem Projektstart auch in die Pflege der Beziehungen zur Stadt Genf gesteckt. In diesem Sinn ist der “Einzug” der SUI64 in das Becken vor der SNG ein starkes Symbol für das Engagement des Defending Yacht Club für Alinghi.