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Im Zeichen von Okalys

von Quentin Mayerat

„Okalys ist ein schöner Sieger“, meinte Ernesto Bertarelli anerkennend. Der Alinghi-Chef musste sich bereits zum zweiten Mal in Folge mit dem zweiten Platz zufrieden geben, liess es sich aber nicht nehmen, seinem Freund Nicolas Grange zum souveränen Sieg der Challenge Julius Bär 2006 zu gratulieren. „Der Sieg ist nicht vom Himmel gefallen“, sagte Nicolas Grange. „Er ist das Ergebnis vieler Jahre, die nicht immer Grund zum Strahlen waren.“ Und da auch die Sonne am 1. Oktober nicht strahlte, fand die Preisverleihung im Club Nautique de Versoix eben bei Regen und Champagnerduschen statt. Gefeiert wurde nicht nur der Gesamtsieg, son•dern auch der Etappensieg von Alain Gautiers Foncia. Der französische Skipper hat nach dem Grand Prix Beau-Rivage nämlich auch das Open Cadillac de Versoix gewonnen. Vor allem aber hat er die spektakulärsten Fortschritte der gesamten Flotte gemacht. „Die Schweizer haben uns sehr geholfen die Yacht zu verstehen, das war sehr fair“, äus•serste sich der einzige Neuzugänger dieser Saison. Er zählt neben Alinghi und Okalys zu den grossen Favoriten für 2007. Philippe Cardis, ewiger Vierter auf Julius Bär, gab sich philosophisch: „Wir verteidigen unseren vierten Platz, obwohl das Niveau steigt. Das bedeutet, dass wir Fortschritte machen…“ Segeln auf einer Décision 35 wird sowieso immer interessanter, darüber sind sich die acht Teams einig. „Du brauchst nur eine Wende zu verpatzen und schon liegst du abgeschla•gen hinten. Hier wird sauber gesegelt“, hält Franck Cammas fest. Der Skipper war in Versoix mit dabei, um sich „zu amüsieren und sich etwas von der Vorbereitung auf die Route du Rhum zu erholen“. Was die Klasse angeht, ist Betrand Favre zuversichtlich. 2007 dürfte die Flotte um zwei Yachten vergrössert werden. Eine ist jedensfalls bereits bestellt. Gerüchten zufolge wird sie unter der Leitung von Dona Bertarelli von einer reinen Frauencrew gesegelt. Ernestos Schwester hat den Bestellschein am 23. Oktober 2006 unterzeichnet, nachdem sie unter dem wachsamen Auge von Karin Fauconnier ein Wochenende lang am Steuer der Alinghi ge•standen hatte. Der Test scheint sie überzeugt zu haben! Der neue Binnenseeracer wird unter der Segelnummer SUI10 immatrikuliert sein. Auch der Vertrag für das neunte Boot steht kurz vor dem Abschluss. Die neue Heckplattform soll die D35 auf Vorwindkursen zuverlässiger machen. „Wir werden sehen, wie sich der Katamaran verhält und dann überlegen, ob eine Änderung der Schwimmer noch immer aktuell ist“, erklärt Bertrand Favre. Loïck Peyron bezeichnet das Boot als „zu 99% perfekt“. Es erfülle sein Pflichtenheft optimal. Jetzt muss es nur noch von See zu See geflogen werden, denn die Ausweitung der Challenge gehört zu den Hauptprojekten des Master Serie. Zum Saisonende 2007 soll sogar bereits eine Regatta auf dem Zürichsee geplant sein.
Banque Gonet & Cie, die Nicolas Gonet und Michel Nicklaus dem Ärzteteam abgekauft haben, ist dabei, unter der Leitung von Fred Moura ein sportlich ehrgeiziges Programm zusammenzustellen. Es ist nicht ausgeschlos•sen, dass Russell Coutts hin und wieder das Steuer übernimmt. Auch das Gitana Team holt sich Verstärkung. Topsegler Loïck Peyron wird am Steuer der Okalys stehen, wann immer es ihm die Zeit erlaubt. Franck Cammas äusserte ebenfalls den Wunsch, erneut auf einer D35 zu segeln. Mit wem und wann steht noch in den Sternen. Sicher ist hingegen, dass sich die Klasse weiter•entwickelt, Fortschritte erzielt und auch im Ausland für immer mehr Aufsehen sorgt.

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