29 AOÛT 2010
Yann Guichard, Hervé Cunningham, Pierre Pennec und America’s Cup-Sieger Thierry Fouchiet – dies Quartett ist der vielbejubelte und gefeierte Sieger der dritten Station der Extreme Sailing SeriesTM in Kiel. Der 36 Jahre junge Skipper Guichard der Groupe Edmond de Rothschild setzte seine am Freitag begonnene Aufholjagd fort und brachte den Gesamtsieg am Sonntag in sechs Wettfahrten bei der einzigen deutschen Station der internationalen Segelserie unter Dach und Fach.
„Ich bin wirklich glücklich und danke meinem Team – die haben einen Super-Job gemacht,“ sprudelte der überglückliche Guichard hervor, der beeindruckt war von der deutschen Etappe: „Phantastisch – das Publikum hier – man hört die Leute schreien und klatschen!“ Von Donnerstag bis Sonntag pilgerten rund 65.000 Zuschauer an die Kiellinie und trotzten auch gelegentlichen Regenschauern. Diese und trockene Abschnitte, drehender Wind und Böen machten die Bedingungen trickreich für die Flotte der neun Boote.
Allein drei Tagessiege fuhr das französische Team heraus und beendete die Stippvisite in KIEL.SAILING CITY mit 167 Punkten auf dem ersten Platz. Das doppelt gewertete letzte Rennen des Tages sicherte sich der Nord-Atlantik-Rekordhalter Guichard ebenso wie den Sieg in der ersten Wettfahrt am Sonntag. Gesamtplatz zwei ging nach 23 Wettfahrten und einer spannenden Aufholjagd am letzten Tag an Mike Golding (Großbritannien) mit dem Ecover Sailing Team. Noch vor dem omanischen Team The Wave, Muscat von Skipper Paul Campbell James (Großbritannien).
Yann Guichard hält damit auch weiterhin die Gesamtführung in der europaweiten Segelserie, die nun nach Italien weiter zieht. Vom 23. bis 26. September wird die vierte Etappe erstmals in Trapani ausgetragen, bevor es vom 9. bis 12. Oktober in Almeria in Spanien ins Finale geht.
Schreie auf dem Wasser, Super-Gedrängel an den Tonnen und ein lautes Krachen – die nötige Prise Drama gab es auch in sechs Tages-Wettfahrten am Sonntag. So knallte das Red Bull Extreme Sailing Team des Österreichers Roman Hagara auf den linken Rumpf des omanischen Teams The Wave, Muscat. Wegerecht hatten die Österreicher – ärgerlich waren alle – und weitersegeln konnten beide Teams, weil der Schaden glücklicherweise gering blieb.
Super-frech und pfiffig fuhr das Wirsol Team Germany im zweiten Rennen den ersten Sieg heraus. Vom Fleck weg kam die junge Crew von Trainer Roland Gäbler gut ins Rennen, gab keinen Meter her und segelte kurz vor dem Ziel auch noch an der britischen Ecover vorbei. Das gab zwar einen Protest von Skipper Mike Golding, der sich benachteiligt sah, aber selbst Golding musste lachen – so lautstark war die Begeisterung der Zuschauer über diesen „Coupe de Fortune“ des jungen deutschen Teams, das sich artig bei den jubelnden Fans bedankte. Golding augenzwinkernd: „Da bin ich ja froh, noch Zweiter geworden zu sein….“
Trainer und Skipper Roland Gäbler freute sich für „seine“ Jungs: „Das war mal gut für die Psyche.“ Steuermann Tino Mittelmeier, der freitags noch mit sich selbst gehadert hatte, war am Sonntag wieder mit sich im Reinen: „Das war unser erklärtes Ziel, hier auch einmal zu gewinnen.“
Johannes Polgar, Skipper des Audi Sailing Team Germany, und seine Crew mussten am letzten Wettfahrttag die deutschen Kollegen vom Wirsol Team Germany noch vorbeiziehen lassen, gleichwohl hat das Team um den einzigen Katamaran-Segler eine bemerkenswerte Leistung abgeliefert. „Ich möchte mich auch direkt beim Kieler Publikum bedanken, das war wirklich toll diese Unterstützung.“ Teamchef Oliver Schwall dankte Veranstalter OC Events und KIEL.SAILING CITY und war begeistert: „Ich denke, das war ein Riesenereignis für jeden, der dabei war.
Extreme Sailing SeriesTM ist der Weg wie man Segelsport präsentieren sollte.“ Das Audi Sailing Team Germany war mit einer Wildcard erst am Montag in den Extreme Sailing SeriesTM Circuit eingestiegen und konnte vor der ersten Wettfahrt exakt 1,5 Stunden trainieren. Nicht viel für ein professionelle Serie…
Wirsol Team Germany – bereits 2009 vor Kiel dabei – begeisterte auch die Gäste von Sponsor Wirsol. Vorstand Stefan Riel, hatte insgesamt 250 Kunden, Partner und Gäste aus China, Japan, den USA und Europa eingeladen, die „mit leuchtenden Augen wieder von Bord kamen“.
Endstand 3. Etappe Extreme Sailing SeriesTM in Kiel:
1. Groupe Edmond de Rothschild, Yann Guichard (FRA), 167 Punkte
2. Ecover Sailing Team, Mike Golding (GBR), 142
3. The Wave, Muscat, Paul Campbell James (GBR, Oman), 128
4. Oman Sail Masirah, Loick Peyron (FRA/ Oman), 125
5. The Ocean Racing Club, Mitch Booth (NED/ Slowenien), 125
6. Red Bull Extreme Sailing Series, Roman Hagara (AUT), 99
7. Groupama 40, Tanguy Cariou (FRA), 92
8. Wirsol Team Germany, Tino Mittelmeier/ Roland Gäbler (GER), 67
9. Audi Sailing Team Germany, Johannes Polgar (GER), 61
Gesamtstand Extreme Sailing SeriesTM nach drei Etappen:
1. Groupe Edmond de Rothschild, 22 Punkte
2. The Wave, Muscat, 20
3. Ecover Sailing Team, 19
4. Red Bull Extreme Sailing, 10
5. Oman Sail Masirah, 17
6. Groupama 40, 9
7. The Ocean Racing Club, 8
8. Team GAC Pindar, 3