Von Vincent Gillioz
Die Themen dieses zweiten Newsletters 2013: Vendée Globe, Centre d’Entraînement à la Régate, America’s Cup, Laser und Monaco Team Race.
Hochseeregatten
Dominique Wavre lag Anfang Woche an 7. Stelle und versucht derzeit, die Angriffe von Javier Sanso und Arnaud Boissières abzuwehren. Der Genfer Segler feierte letzte Woche seine 9. Kap-Hoorn-Umrundung an einer Regatta, was einen absoluten Rekord darstellt. Gabart führt die Flotte nach wie vor souverän an. Am 65. Tag der Regatta sind noch immer zwölf Teilnehmer im Rennen.
Was den Fall Stamm betrifft, so hat die internationale Jury trotz der Aufgabe des Schweizers nach einer Versorgung mit Treibstoff ihr unerbittliches Urteil gefällt. Stamm hatte die Wiederaufnahme des Falls verlangt und um die Zeugenaussage des Kapitäns des russischen Schiffes, das ihm Hilfe geleistet hatte, gebeten. Die Jury bestätigte jedoch ihren ersten Entscheid und hielt an der Disqualifikation fest. Für den Schweizer Skipper bleibt diese Strafe aber ohne einschneidende Folgen, denn er will auch so aus eigener Kraft nach Les Sables d’Olonne segeln. Sie zeigt jedoch, dass die Jury das Reglement unabhängig gefällt hat und sich von der breiten Unterstützung, die Stamm von einem Teil der Segelgemeinschaft zuteil wurde, nicht beeinflussen liess. Glaubt man den Kommentaren im Internet, werden für die nächste Ausgabe am Reglement unweigerlich Änderungen vorgenommen. Die Befürworter einer Revision machen geltend, dass der Begriff «ohne fremde Hilfe» im aktuellen Regattaformat nicht mehr anwendbar ist, da die Segler auf dem Meer viele unkontrollierbare Informationen erhalten. Ob die Frage tatsächlich zur Diskussion stehen wird, steht in den Sternen, ist aber eher unwahrscheinlich, da die Legende dieser Ausnahmeregatta eindeutig auf der Tatsache beruht, dass fremde Hilfe – zumindest physische Hilfe von aussen – untersagt ist, egal, ob sie verlangt oder ungefragt erteilt wurde.
Wie dem auch sei, Bernard Stamm dürfte auf jeden Fall der gleiche Empfang zuteilwerden wie den anderen Teilnehmern, wenn er Les Sables d’Olonne erreicht. Er segelt derzeit inoffiziell an 7. Position, wird aber nicht mehr gewertet. Trotzdem könnte er sein sportliches Potenzial unter Beweis stellen.
Ausbildung
Das Centre d’Entraînement à la Régate de Genève, das 2012 etliche Erfolge feiern konnte und in dem schon viele Regatteure aus der Romandie ausgebildet wurden, hat einige Änderungen im Vorstand des Verbands vorgenommen. Elodie-Jane Mettraux wird die Zügel des CER übernehmen. Sie tritt die Nachfolge von Jérôme Clerc an, der seine brillante sportliche Karriere eigenständig fortsetzt. Das CER hat sich für seine diesjährigen Projekte erneut hohe Ziele gesetzt, darunter auch einen Spitzenplatz bei der Tour de France à la Voile 2013.
America’s Cup
Die Regattatour der AC45 besteht dieses Jahr nur aus einem Rennen (den Youth America’s Cup nicht eingerechnet), da die Organisatoren beschlossen haben, die beiden vor der amerikanischen Ostküste geplanten Acts zu streichen. Damit treffen die AC 45 ein letztes Mal vom 16. bis 23. April in Neapel aufeinander.
Jollensegeln
Die Swiss Laser Association veröffentliche die Ergebnisse der Schweizer Punktemeisterschaft 2012. Markus Ochs gewinnt bei den Laser Standard, Nathalie Brugger bei den Laser Radial und Kilian Wagen bei den Laser 4.7. Auch die Endresultate der Laser Europa Cup Trophy 2012 wurden publiziert. Mehrere Schweizer machen eine gute Figur. Sébastien Schneiter und Kilian Wagen belegen beide den 2. Platz, der erste auf Laser Radial, der zweite auf Laser 4.7. Asya Luvisetto rangiert bei den Laser 4.7 der Frauen auf Platz 7. Manon Luther hat an den Australischen Meisterschaften erneut eine hervorragende Leistung gezeigt. Sie wurde 14. in Echtzeit und zweitbeste von ingesamt 74 klassierten Frauen.
Der Gstaad Yacht Club gewann das 4. Monaco Optimist Team Race vor elf weiteren Teams aus drei Kontinenten. 66 Läufe wurden an diesem Event gesegelt. Für die Schweizer ist es bereits der zweite Sieg in Folge.