Die Grosswetterlage über die Auffahrtstage stimmte nicht allzu euphorisch. Viel Wind, Regen und Sonne, gar kein Wind und nur warten…? Alles war möglich. Nachdem der erste der acht Läufe am Donnerstagnachmittag bei schwachem und leicht drehendem Wind an der Luvboje abgebrochen wurde, konnte etwas später dennoch ein verkürzter Lauf unter schwierigen Bedingungen gesegelt werden. Sie war also lanciert, die Schweizermeisterschaft. Obwohl die alten Schweizermeister Rolf Uhlmann und Bastian Roth aus Biel den ersten Zwischenrang belegten, wagte noch niemand eine Prognose.
Moderater und nur leicht drehender Wind auch am Freitag. Drei Läufe wurden gesegelt, wobei einmal der Kurs neu ausgerichtet werden musste. Das von der Jury auf einem Begleitboot zu diesem Zweck gesetzte ISAF-Signal „ersetzt eine fehlende Bahnmarke“ wurde von einigen Seglern missverstanden. Die Konsequenzen wurden an Land heftig diskutiert.
Starke und drehende Winde aus Süd bis Südwest sorgten am Samstag schon beim Auslaufen unter Segeln im engen Hafen von Yvonand für erste Adrenalinschübe. Auch die vielen Schaulustigen wurden vom Geschehen in den Bann gezogen. Auf dem Wasser entwickelte sich dann ein grosser Kampf. Die führende Crew mit Rolf Uhlmann und Bastian Roth wurde in den beiden Läufen hart bedrängt, konnte aber ihre Position festigen. Es scheint, dass in der Corsaire-Klasse die Spitze breiter geworden ist.
Ein umfangreiches Tief mit starkem Wind (5 Bft.) aus westlicher Richtung bildete am Sonntag die Grundlage für zwei harte Läufe und gleichzeitig den würdigen Abschluss einer tollen Schweizermeisterschaft. Einer Schweizermeisterschaft notabene, bei der der alte Schweizermeister auch der neue ist, die Crews der Boote auf dem 1. und 3. Rang aus Biel stammen, eine französische Mannschaft aus dem Raum Brest in der Bretagne den weiten Weg nach Yvonand nicht scheute und Pierre-André Niklaus, der Skipper des Bootes As de coeur mit seinen 76 Jahren glänzender 6. wurde.