Die Vendée Globe 2012-2013 ist bereits wieder Vergangenheit und nur noch ein leuchtendes Andenken. Ein Wort aber klingt bestimmt in den Köpfen vieler Segler nach: das des Hydrogenerators. Drei Monate lang verging kein Tag, an dem der eine oder andere Weltumsegler nicht seine „Hydros“ erwähnte, sei dies, um ihre Wirksamkeit und Zuverlässigkeit zu loben – denken wir an Dominique Wavre, Jean Le Cam oder Javier Sensó – oder um eine klemmende Halterung oder ein widerspenstiges Gehäuse zum Teufel zu wünschen. Unter dem Strich fällt die Bilanz aber positiv aus. Der erste Hydrogenarator kam an der Vendée Globe 2008 auf dem Boot von Yannick Bestaven, dem Entwickler des Hydrogenerators Watt&Sea, zum Einsatz. Mittlerweile hat sich das praktische Hilfsmittel in der Hochsee-Regattaszene durchgesetzt und an der letzten Ausgabe waren alle 20 teilnehmenden Boote damit ausgestattet.
Auch in der Fahrtenseglerei hat ein Umdenken stattgefunden. Mehrere Marken (Watt&Sea, Cristec und Swi Tec) bieten Hydrogeneratoren an, die sich an jedes beliebige Cruiserboot, unabhängig von seiner Grösse, anpassen lassen. „Derzeit segeln mehrere hundert Boote auf der Welt mit unserem Cruising-Modell, das direkt dem Racer-Modell nachempfunden wurde, insbesondere, was den minimalen Wasserwiderstand betrifft“, bekräftigt Carole Bourlon, Pressesprecherin und kaufmännische Leiterin bei Watt&See.
Wir wollten von ihr wissen, wie der typische Fahrtensegler, für den ein Hydrogenerator wirklich nützlich, wenn nicht sogar unverzichtbar ist, denn aussieht. Natürlich sind da in erster Linie die Hochseesegler, Carole Bourlon denkt aber an alle Fahrtensegler, „die sich gerne etwas von der Küste entfernen, einen grossen Bogen um Pontons machen und/oder eine lautlose, umweltfreundliche Alternative zum Motor suchen, um die Batterien aufzuladen. Das von Watt&Sea an die Fahrtenseglerei angepasste und vereinfachte System produziert dank eines grossen Propellers (280 mm Durchmesser) schon ab einer Bootsgeschwindigkeit von 3 Knoten oder noch weniger Strom.
„Im Vergleich zu den anderen, mit Solarenergie, Windkraft oder Brennstoffzellen betriebenen Stromerzeugungsgeräten besitzt der Hydrogenerator einen entscheidenden Vorteil“, sagt Carole Bourlon, „denn er ist nicht nur in der Lage, bei rund 5 Knoten die an Bord eines standardmässig ausgestatteten Cruisers verbrauchte Energie zu kompensieren (durchgehend rund 120 Watt), sondern lädt ab dieser Geschwindigkeit auch die Batterien vollständig auf, das heisst, er erzeugt positive Energie.“