Das Regattarevier ist einzigartig: Fast täglich garantierter Wind von 3 bis 5 Beaufort, kaum Wellen, 330 Sonnentage und eine Segelarena, die sich vom Clubhaus aus gut überblicken lässt. Der St. Moritzersee wurde bereits vor knapp 80 Jahren von Seglern des Zürcher Yachtclubs entdeckt. Es waren Pioniere der alten Schule, unter Führung des Unterländers Willi Pieper, die 1941 den Segel-Club St Moritz gründeten. Pieper und später sein Sohn Ronald realisierten ihre Vision, die grossen Regatten hierherzuholen. Dazu halfen ihnen die guten Beziehungen in der Segelszene und auch ihr geschäftliches Netzwerk. Über zwanzig Welt- und Europameisterschaften wurden hier seither durchgeführt. Zu Weltruf verhalf der Destination das St. Moritz Match Race, das, auch dank Alinghi, die weltbesten Regatteure ins Engadin lockte. Natürlich tat es weh, dass das Match Race 2012 aus finanziellen Gründen gestrichen werden musste, aber die grosse Regattatradition soll weiterleben. Für 2017 oder 2018 hat sich St. Moritz als Austragungsort für die Opti-WM beworben.
Kurzer, intensiver Betrieb
Für Regatten mit mehr als 30 teilnehmenden Booten wird auf den etwas grösseren Silvaplanersee ausgewichen. Natürlich ist das mit viel Aufwand verbunden. „Wir müssen jeweils nicht nur das ganze Regattamaterial herschleppen, oft müssen auch Stege oder Rampen gebaut werden. Da bleibt für uns meist nur eine Null in der Endabrechnung“, so der ehemalige Präsident Jürg H. Leuzinger.
Die Saison ist auf knapp 1800 Metern über Meer kurz. Hundert Tage kann hier gesegelt werden. Und diese Zeit wird intensiv genutzt: Neben den Regatten bietet der Club auch Segelkurse an. Beliebt sind besonders die Wochenkurse während den Sommerferien, die sowohl von Einheimischen, als auch von eigenen Junioren und von Touristen und ihren Kindern gerne besucht werden. Ein schönes Spiegelbild dessen, was den Segel-Club St. Moritz so stark macht: die offene, harmonische Art, mit der sich hier Einheimische, Clubmitglieder aus dem Unterland und Gäste begegnen.