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Die Wahl des richtigen Aussenbordmotors

von Quentin Mayerat

Die Motorenhersteller liefern sich in dem hart umkämpften Markt einen unerbittlichen Wettbewerb. Derzeit hält Amerika den Rekord für den stärksten Motor. An Nachahmern fehlt es aber nicht. 

Die Motorenhersteller 

Den Markt machen sich vor allem zwei Clans streitig: zum einen die Japaner mit Yamaha, Suzuki, Honda und Tohatsu, zum anderen die beiden amerikanischen Giganten Mercury und Evinrude sowie das Kleinunternehmen Seven Marine. Selva wehrt sich als letzter verbliebener europäischer Motorenhersteller gegen die erdrückende Vormachtstellung, allerdings profitiert die Firma dabei von einem Abkommen mit Yahama, dessen mechanischen Aufbau sie verwenden darf. Um den Treibstoffverbrauch so gering wie möglich zu halten, lassen sich die Anbieter einiges einfallen. Sie überbieten sich geradezu mit technischen Neuheiten, um die Motorenleistung zu steigern und die Abgase zu reduzieren. Mercury hat gerade einen 400 Verado (bis zur Homologation nur für den Rennsport zugelassen) herausgebracht und Yamaha trumpft mit einem V8 mit 380 PS auf. Seven Marine, das sein 5-jähriges Bestehen feiert, spielt mit seinem V8 mit 627 PS auf der Basis eines Motors von General Motors in einer anderen Klasse. Dieser Motor wurde in Europa noch nicht zugelassen und ist hauptsächlich für den Markt in Florida mit seinen Mega-Open-Jachten gedacht, die gleich mehrere solcher Motoren benötigen. Die Innovationen betreffen aber nicht nur die Leistung, sondern auch das Design. Dieses Jahr mögen es die Motorhauben bunt, passend zur Farbe der Boote.

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Zwei- oder Viertakter? 

Ein Dilemma, denn Evinrude mischt den Motorbootmarkt mit seiner äusserst effizienten E-Tec-G2-Technologie auf. Dank des fortschrittlichen Kraftstoff- und Öleinspritzsystems produziert der Zweitakter kaum Schadstoff-emissionen, keinen Rauch, hat einen geringen Treibstoffverbrauch und ist bei all dem kraftvoll und leistungsstark. Damit kann er sogar Viertaktern das Wasser reichen. Allgemein gilt aber: Zweitaktmotoren sind etwas nervöser.

Fortschritte wurden aber auch bei den Viertaktern erzielt, so zum Beispiel bei Yamaha und Mercury Verado mit ihrem besser gekühlten Kompressor. Was den Sound angeht, gibt es an den Zweitaktern nichts zu bemängeln. Vielleicht zieht man das dumpfe, schnittige Dröhnen aus rein persönlicher Vorliebe dem sanfteren Brummen eines Viertakters vor. Zuverlässig scheinen beide Versionen zu sein. Die Marken gewähren jeweils drei Jahre Garantie auf alle Modelle. In der Schweiz scheinen Zweitakter allerdings keine lange Zukunft vor sich zu haben. Sie könnten bereits Ende 2016 verboten werden.

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Ein oder zwei Motoren? 

Natürlich braucht man ab einer gewissen Grösse, sagen wir mal ab 28 Fuss, mehr als einen Motor, wenn man Spitzengeschwindigkeiten über 35 Knoten erreichen will. Ausgenommen sind einige besonders leichte Schlauchboote. Der folgende Vergleich beschränkt sich somit auf Boote bis zu 28 Fuss. Da Zahlen mehr sagen als Worte, hier das Beispiel einer von Boston Whaler auf einer 220 Outrage durchgeführten Messung: Mit einem Mercury 225 Verado beträgt die Höchstgeschwidigkeit 44 Knoten bei 90 Litern pro Stunde, mit 2 x 115 PS L4NA 43,8 Knoten bei einem Verbrauch von 80 Litern. In Bezug auf die Geschwindigkeit steht es also unentschieden. Beim Verbrauch zieht erstaunlicherweise die Version mit einem Motor den Kürzeren. Aber auch hier muss jeder für sich entscheiden, denn schliesslich haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile. Was Sie eventuell beachten sollten: Falls die Mehrkosten beim Kauf und beim Unterhalt keine allzu grosse Rolle spielen und Sie sich vor einer Panne fürchten, sind zwei Motoren wohl geeigneter. Nicht zuletzt erleichtern sie auch die Hafenmanöver.

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