Der ex-Opti-Weltmeister aus Morges hat gezeigt, dass er auch auf dem Laser siegen kann. Er gewinnt die Schweizermeisterschaft der Radial-Klasse auf dem Bielersee.
Die schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Nachdem nur acht Anmeldungen eingegangen waren, konnte einmal mehr keine SM der Laser-Standard-Klasse durchgeführt werden. Andreas Gerber, Präsident der Swiss Laser Association (SLA), fragt sich zu Recht: „Wo sind die Standard-Segler geblieben?“ Ein paar seien an den Euro-Master Regatten in Belgien und Holland, versucht er eine Erklärung. „Das ist aber nicht der einzige Grund für die gegenwärtig geringe Regattabeteiligung der Laser-Standard- Segler. Die 23- bis 58-Jährigen fehlen fast vollständig.“ Gerber will die aktuelle Situation aber nicht einfach hinnehmen. Mit Martin Essig, einem ehemaligen kanadischen Olympiateilnehmer, hat er ein SLA-Mitglied gefunden, das mit den Standard-Seglern der letzten Jahre Kontakt aufnehmen will, um sie zu verstärkten Regattaaktivitäten zu motivieren.
Der Yachtclub Bielersee konnte den 32 teilnehmenden Radial-Seglerinnen und-Seglern in Ipsach mit den Wassersportanlagen des BASPO eine komfortable Infrastruktur bieten. Die SM begann bei sommerlich warmem Wetter, aber leider ohne Wind. Erst am zweiten Regattatag konnten mit einbrechender Kaltfront und aufkommendem Westwind vier Wettfahrten gesegelt werden. Der Temperatursturz von fast zehn Grad forderte einige Segler bis ans Limit. Zum Abschluss der SM zeigte sich das Wetter dann aber versöhnlich. Bei Sonne und Bise wurden dann nochmals vier Wettfahrten absolviert.
Ganzer Medaillensatz geht in die Romandie
Ex-Opti-Weltmeister Nicolas Rolaz (CNM) zeigte, dass er auch auf dem Laser zu den Spitzenakteuren zählt. Nur Grégoire Peverelli von der SNG konnte ihm mit ebenfalls zwei Laufsiegen Paroli bieten. Mit fünf Punkten Rückstand holte er Silber. Gauthier Verhulst (CNP) verdrängte am letzten Tag den Einheimischen Damian Suri noch vom Podest. Bestes Mädchen wurde Rosine Baudet (CNM) als 16.
Die Nachwuchssegler der 4.7er-Klasse werden ihren Meister erst im Herbst an der zentralisierten Junioren-SM in Ascona küren. Für SLA-Präsident Andreas Gerber ist dieser einseitige Entscheid von Swiss Sailing aus Sicht der Nachwuchsförderung zwar durchaus verständlich, aber kaum im Interesse der Laserklasse: „Wenn zur Durchführung der Laser- SM am Schluss, wie in diesem Jahr in Ipsach, nur noch die Radial-Klasse übrig bleibt, macht das die Laserklasse insgesamt nicht attraktiver und zusätzlich erschwert es die Suche nach einem Club, der bereit ist, für uns eine SM zu organisieren.“