Die Freizeitseglerei, wie wir sie kennen, verdanken wir der Entwicklung der Militär- und Handelsschifffahrt. Meistens wird diese ausschliesslich aus westlicher Perspektive betrachtet. In seiner neuen Ausstellung (bis 20.8.2017) dreht das Johann Jacobs Museum in Zürich den Spiess um und erzählt den Verlauf des technischen Fortschrittes aus der Perspektive des aus Singapur stammenden Künstlers Charles Lim Yi Yong. Der Segler und Filmemacher bildet einen fiktiven Dialog mit dem Engländer Sir Peter Scott nach, der behauptete, das Trapez 1938 auf der Themse erfunden zu haben. In Wahrheit aber war das Trapezsegeln eine lokale Technik Südostasiens, wo die Briten damals mit ihrer Marine und ihren Handelsniederlassungen stark vertreten waren. Sie wurde auf den traditionellen Booten verwendet, um den Tiefgang in der flachen Strasse von Malakka so klein wie möglich zu halten. Die Engländer haben das Trapez übernommen, ihren Bedürfnissen angepasst und als eigene Erfindung ausgegeben. johannjacobs.com
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