In aller Bescheidenheit und ohne übertriebenen Chauvinismus: Die Tour de France à la Voile ist auch ein wenig eine Tour des Suisses. An den bisher 40 ausgetragenen Touren waren die Schweizer dreissig Mal dabei. Keine andere ausländische Nation bringt es auf so viele Teilnahmen.

Bernard Stamm schaffte es mit dem 9. Schlussrang unter die zehn Besten. Die beiden Teams des CER beendeten die Tour an 18. (Victor Casas/ Guillaume Girod) und an 22. Stelle (Nelson/Bryan Mettraux). Für einen Podestplatz reichte es dennoch: Ville de Genève – CER 2 belegte in der Juniorenwertung den 2. Schlussrang. Erfreulich, für Victor Casas jedoch kein Grund zum Jubeln: „Natürlich freuen wir uns über die Top-20-Platzierung und den 2. Rang bei den Junioren, wirklich interessiert uns aber nur das Gesamtklassement. Dafür arbeiten wir im nächsten Jahr“, meinte er, bevor er in Nizza aufs Podest stieg.
Höllentempo

Nautisches Feuerwerk
Die Leader waren natürlich mit Siegesabsichten angereist und hatten bei der Vorbereitung nichts dem Zufall überlassen. Bestes Beispiel, dass sich die gewissenhafte Arbeit im Vorfeld auszahlt, war das Siegerteam der Fondation FDJ – Des pieds et des mains mit Co-Skipper Damien Seguin. Der Olympiasieger an den Paralympics 2014 und 2016 hatte in den beiden Jahren zuvor noch den 19. Platz belegt, jetzt konnte er aufs oberste Treppchen steigen. „Wir sind über die Bücher gegangen und haben vieles geändert“, versuchte er eine Erklärung. „Das Team wurde komplett ausgewechselt und wir haben das Training schon im Februar aufgenommen. Ausserdem hatten wir ein grösseres Budget und ein neues Boot. Es hat ganz offensichtlich funktioniert!“ Tatsächlich hatte FDJ vor der Tour 75 Segeltage absolviert und sich Damien Iehl, der die Tour bereits mehrmals gewonnen hat, sowie das ehemalige Spindrift-Mitglied Benjamin Amiot ins Boot geholt. Auch andere Teams hatten erfolgreich für Verstärkung gesorgt: Trésors de Tahiti (2.) mit Teva Plichart, SFS (4.) mit Sofian Bouvet, Oman Sail (5.) mit Thierry Douillard, Team Lorina Limonade (6.) mit Quentin Delapierre, Vivacar.fr (7.) mit Matthieu Souben und Team Occitanie Sud de France mit Billy Besson. Die Liste ist bei Weitem nicht abschliessend.

Stamm enttäuscht

Bernard Stamm hätte sich ein besseres Resultat gewünscht, musste allerdings eingestehen, dass die Flotte eine Klasse besser geworden ist: „Letztes Jahr hat Quentin Delapierre auf Lorina Limonade die Tour souverän gewonnen, dieses Jahr wurde er nur 6. Das allein schon zeigt, dass die Teams grosse Fortschritte gemacht haben. Steigern wollen sich auch die Schweizer, damit sie nächstes Jahr mit den Besten mithalten können.
