An der H-Boot-Weltmeisterschaft in Brunnen kamen die geforderten fünf Wettfahrten nicht zustande. Die skandinavischen Teams dominierten die Rennen auf dem Urnersee.
Eigentlich begann diese Weltmeisterschaft, wie sich das Regatteure wünschen. Schönes Wetter mit guter Thermik ermöglichte bereits am ersten Wettkampftag drei Läufe. Dann war aber Schluss. Das vielgelobte Segelrevier Urnersee machte seine Windschleusen komplett dicht. Eine Staulage über den Alpen verhinderte das Aufkommen von Thermik, während zwei Tagen kam nichts Zählbares mehr zustande. Erst am Schlusstag konnte noch eine Wettfahrt gesegelt werden. Der benötigte 5. Lauf wurde zwar noch gestartet, musste aber abgeschossen werden, weil der Wind wieder eingeschlafen war.
Der Weltmeistertitel und die Medaillen konnten somit nicht vergeben werden, trotzdem wurde ein Sieger gefeiert. Schon bei den ersten Rennen hatte sich klar gezeigt, dass unter den 40 teilnehmenden Booten die Teams aus dem Norden den Ton angaben. Mannschaften aus Dänemark und Finnland machten die Spitzenplätze unter sich aus. Claus Høj Jensen, der fünffache Weltmeister aus Dänemark, führte die Rangliste überlegen an. Schweizer Boote waren keine unter den ersten 20. Dario Bischof und sein Team vom Thunersee Yachtclub landeten als beste Schweizer Crew auf Platz 24. Die H-Boot-Klasse in der Schweiz muss sich mit zunehmend kleineren Regattafeldern abfinden. Deshalb wurde die Swiss HBoat Association letztes Jahr von Swiss Sailing zurückgestuft: Sie hat den Status verloren, um eine Schweizermeisterschaft durchzuführen zu können.
Windweek als Erfolgsmodell
Die Weltmeisterschaft fand im Rahmen der Windweek Brunnen statt. Seit einigen Jahren wollen die Organisatoren des Regattavereins Brunnen Ende August nicht nur grosse Regatten durchführen, sie haben die Veranstaltung zu einem Event ausgebaut, der auch für die Bewohner der Region und die Gäste aus dem In- und Ausland attraktiv ist. Zahlreiche Aktivitäten und Showdarbietungen sollen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Wassersport in seiner ganzen Vielfalt näherbringen. Mit 25’000 Besuchern war die Windweek auch dieses Jahr ein voller Erfolg. Viele kamen in den Genuss von Segelschnupperkursen, Tauchangeboten oder Kanufahrten, versuchten sich im Stand Up Paddle oder unternahmen Rundflüge mit dem Wasserflugzeug. windweek.ch