Beneteau war diesen Sommer erneut auf Einkaufstour und hat nach Seascape aus Slowenien gleich noch die polnische Werft Delphia Yachts übernommen. Mit seiner offensiven Akquisitionspolitik will der französische Weltmarktführer seine Position als weltweit grösster Hersteller von Fahrtenjachten und Motorbooten weiter stärken. Delphia Yachts gilt als Schwergewicht im Bootsbau, mit ihm hat Beneteau also einen grossen Fisch an Land gezogen. Die Werft ist in Osteuropa und Skandinavien gut etabliert und hat seit ihrer Gründung im Jahr 1990 über 25’000 Boote produziert. Die Übernahme gehört zum Wachstumsplan des Werftenbunds, der damit die Zielmärkte der Aussenbord-Motorboote und kleineren Segeljachten ausbauen möchte. Auch der Kauf des eher kleinen Fischs Seascape reiht sich in diese Strategie ein. Die schnellen und trailerbaren Boote der 2008 gegründeten slowenischen Werft sollen die Basis des geplanten Sportprogramms bilden. Ihre Boote richten sich an jüngere Segler, die Wert auf Performance und Tempo legen. Angesichts der aktuellen Konjunktur kommen die beiden Übernahmen wie gerufen. Während Bavaria in einer tiefen Krise steckt, bietet sich der Beneteau-Gruppe die Gelegenheit, in dessen Hauptmarkt Fuss zu fassen. Gleichzeitig kann sie nach Lösungen suchen, wie sie die EU-Zölle auf ihren amerikanischen Marken Four Winns, Glastron, Scarab und Well Craft kompensieren will.
Pantaenius schliesst 100’000.
