Sébastien Josse, der im Februar das Gitana-Team verlassen hat, ein sehnlichst erwartetes Regatta-Programm, Armel Le Cléac’h, der wieder die Segel setzt – im Figaro 3 – und Thomas Coville mit seiner erst kürzlich eingeweihten neuen Sodebo. Welche Story haben Sie verpasst ?
Nach acht Saisons, in denen er im Auftrag des Gitana-Rennstalls von der Multi70 über die GC32 bis hin zur IMOCA alles gesegelt hat, hat Sébastien Josse sein letztes Rennen für Gitana auf der Maxi Gitana 17 gemacht, auf der er aber die Route du Rhum im vergangenen November vorzeitig beenden musste. Es gibt nur wenige bis gar keine Informationen über die Gründe für diese Trennung. Allerdings fällt sie genau mit dem Beitritt von Gitana zur 32/23 Ultim-Klasse zusammen; dieser erfolgte u.a., damit Gitana an den wichtigen Entscheidungen betreffend die Zukunft dieser Boote teilnehmen kann. Wer aber folgt auf Sébastien Josse? Die Gerüchteküche brodelt: Ist es Franck Cammas, der aber erst kürzlich von Oman Sail angestellt wurde, oder Charles Caudrelier nach seinem Erfolg am Volvo Ocean Race, oder etwa Vincent Riou, frei von jeglichem Vertrag. Wie wäre es mit einem nicht-französischen Segler?
Derweil entfaltet Gitanas Stimme inmitten der Ultim-Klasse wohl noch nicht allzu viel Wirkung. Grund: Die Meeresriesen warten noch immer auf einen Kalender, nachdem die Brest Oceans 2019, das erste Einhand-Mehrrumpfboot-Rennen rund um die Welt, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde. Ein weiterer Rückschlag ist zudem die Weigerung der Organisatoren der Transat Jacques Vabre, die Ultim-Trimarane auf ihrer Suche nach einer sportlichen Alternative an der Transat starten zu lassen.
Kleines Boot, grosse Strecke
Währenddessen müssen andere ähnlich wie Armel Le Cléac’h bei Null anfangen. Der Gewinner der vorherigen Vendée Globe sollte bis Ende 2020 oder sogar Anfang 2021 die Geburt einer neuen Banque Populaire erleben. In der Zwischenzeit kehrt der „Schakal“ auf die anspruchsvolle Figaro-Rennstrecke zurück, die in dieser Saison besonders stark besetzt sein sollte.
Ein neuer Ultim kommt auf den Markt
Trotz der Unruhen, mit welchen sich diese Klasse mit ihren vielen und anspruchsvollen Herausforderungen konfrontiert sieht, geht der Fortschritt weiter. So gab es denn diese Woche mit dem Zuwasserlassen der neuen Sodebo ein schönes Ereignis zu feiern. Dabei handelt es sich um ein Boot, das einen neuerlichen Paradigmenwechsel in der Struktur des Frames einleitet: Ein Mehrrümpfer mit einem Cockpit vor dem Mastfuss, wer hätte sich das vorstellen können? Der Architekt Renaud Bañuls hat es getan: Er ist einer der Väter der neuen Sodebo, die noch viel zu reden geben wird: „Um Topleistungen zu erzielen, muss man sich vom Bisherigen lösen können“, erklärt er. Du musst dich fragen: „Warum machen wir das so und nicht anders?“ Ausgehend von dieser Frage traf das Sodebo-Designteam drastische Entscheidungen in Bezug auf den Segelplan und die Gewichtszentrierung, was dazu führte, dass das Cockpit vor dem Mast platziert wurde. Laut Renaud Bañuls eine „positive Spirale“, bringt diese Wahl doch viele Vorteile mit sich, darunter einen einfachen Zugang zu den Enden, zum Mastfuss und zum tieferen Baum. Das Chassis dieses Ultim wird eines der innovativsten seiner Generation sein, aber die Optimierung von Foils und Flugparametern wird, wie bei allen anderen, der Schlüssel zum Erfolg bleiben. „Aber wenn alle anderen das haben, so hat die Sodebo ihren Unterbau“, meint Renaud Bañuls. Wir bleiben dran…