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Xavier Desmarest, Mitbegründer von Grand Large Yachting

von Brice Lechevalier

Grand Large Yachting hat mehrere Eisen im Feuer. Mit Allures, Garcia, Gunboat und Outremer deckt es das Segment der Fahrtenboote ab, mit Alumarine, Aqua Lodge und Ocean Voyager die Berufsschifffahrt und mit Grand Large Services und Escale Formation Technique den Servicebereich. Damit nimmt die Gruppe eine Sonderstellung auf dem nautischen Markt ein und ist zudem der grösste Arbeitgeber in La Grande Motte.

Sie haben Ihr Unternehmen 2003 gegründet. Wie hat sich der Multihull- Markt seither verändert?
2003 haben wir mit Allures Yachting eine Werft für Langfahrtenjachten gegründet. Damals musste ein gutes Törnboot zwingend ein Einrümpfer sein. Mehrrümpfer fristeten noch ein Randdasein und galten für Atlantiküberquerungen als wenig vertrauenserweckend. 2007 beschlossen mein Geschäftspartner Stephan Constance und ich, uns noch stärker auf Blauwasserboote zu spezialisieren und gleichzeitig das Nischensegment der Multihulls auszubauen. Im gleichen Jahr übernahmen wir Outremer, für uns eine einmalige Chance. Seither hat sich der Multihull-Markt grundlegend gewandelt und ist enorm gewachsen. Er ist mittlerweile sogar grösser als die Sparte der bewohnerbaren Einrümpfer. Auch strukturell hat er sich verändert. Durch das Aufkommen der Charterferien und der sehr vielfältigen Segelprogramme der Kunden wurde der Fokus vermehrt auf Leistung gelegt. Das hat wiederum den Nischenmärkten Auftrieb gegeben, die das Modellangebot bereichert und komplexer gemacht haben. törns und lässt sich dennoch durch eine einzelne Person einfach steuern. Ein perfekter Kompromiss also! Der 4X wiederum ist aufgrund seiner Leistung beliebt und reiht sich perfekt in die DNA von Outremer ein.

Konnten Sie einen Michel-Desjoyeaux-Effekt feststellen?
Michel hat uns bei den Allures, den Outremer, den Gunboat und bei wichtigen Etappen im Rahmen der Weiterentwicklung der Gruppe unterstützt. Sein technischer Beitrag ist nicht zu leugnen, er hebt die Projekte auf eine höhere Stufe der Exzellenz. Er hat seine Erfahrung beispielsweise beim Decksplan des Outremer 5X einfliessen lassen. Und da allgemein bekannt ist, dass Desjoyaux nur an Projekten arbeitet, an die er glaubt, machen uns sein Vertrauen und seine Mitarbeit glaubwürdiger.

Garcia bedient den Nischenmarkt eines Nischenmarkts. Wie sieht die Situation dort aus?
Garcia-Jachten sind für Segeln im Eis gemacht. Dieser Markt wächst rasant. Viele Familien, die in den Tropen gesegelt sind, möchten Neues erleben und träumen vom Eis als nächster Herausforderung. Segeln im Eis ist die Etappe danach und deutlich schwieriger. Es haben mehr Menschen den Himalaja bestiegen als die Nordwestpassage durchquert!

Ist Gunboat die radikalste Sparte Ihres Angebots?
Eher die ultimative und luxuriöseste. Die Übernahme dieser amerikanischen Marke im Jahr 2016 war für die Gruppe ein Meilenstein. Gunboat wurde schnell integriert. In nur zwei Jahren haben wir den Standort nach Frankreich verlegt, eine Produktionshalle gebaut, ein Team zusammengestellt, ein neues Modell entworfen und die ersten Boote verkauft. Man erwartete sie gespannt auf dem Wasser. An den Voiles de Saint-Barth und jetzt auf dem Mittelmeer konnten sie ihre Klasse beweisen. Für unsere Gunboat verwenden wir nur die besten Lösungen, orientieren uns an der Offshore-Regattaszene und an Erkenntnissen aus der Luftfahrt für maximale Leistung und verbauen das Ganze in einem Fahrtenboot. Wir machen uns die modernste Spitzentechnologie zunutze. Davon profitiert die gesamte Gruppe. Bei den Gunboat ist die Geschwindigkeit noch entscheidender als bei den Outremer, denn niemand mag träge Boote, auf denen man überholt wird.

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