Wie in vielen Metropolen sind Häuserfassaden der ideale Tummelplatz für Sprayer aller Art. Die Einfallslosesten begnügen sich mit einem oft rätselhaften, optisch fast immer aggressiven Kürzel oder Schriftzug, der das Haus verschandelt und sich nur mit viel Aufwand wieder entfernen lässt.
Andere wiederum machen den dilettantischen Tag zum künstlerischen Graffiti. Die Begeisterung für Streetart ist den Tourismusfachleuten nicht entgangen. Sie sehen darin ein zusätzliches Argument, um eine Nischenkundschaft in Städte zu locken, in denen die bunten und in der Regel vergänglichen Darstellungen der urbanen Kultur florieren. In Paris, Berlin, London oder Brooklyn werden meist mehrsprachige Touren durch die am stärksten von Graffiti betroffenen, etwas pompös als «Freilichtmuseen » bezeichneten Stadtbezirke angeboten. Für alle, die sich für Streetart interessieren, sind solche Rundgänge eine gute Idee, denn sie werden von Heimischen geführt, die jeden Winkel, jeden Hinterhof und jede Sackgasse kennen, in die sich Touristen sonst nicht verirren, die aber viele Schätze bereithalten.
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