Episches Finale der Transat Jacques Vabre, Halsen ohne Ende an der Mini, Geschwindigkeitsrekord und Pitstops an der Brest Atlantiques. Im Nahen Osten hat Alinghi mehr in Küstennähe die GC32 Racing Tour für sich entschieden und so einen historischen Dreifachsieg realisiert.
Die Schweizer Helden der Jacques Vabre sind schon bekannt. Valentin Gautier und Simon Koster werden mit ihrer Class40 Banque du Léman demnächst in Brasilien erwartet und können dort bereits Kaffeeluft schnuppern. Ihr Projekt war gewagt und ehrgeizig: Vor zwei Jahren, kurz nach dem Ende der Mini Transat, wurden sie bei der Redaktion von Skippers vorstellig, um ihr Projekt zu präsentieren: Sponsoren finden, ein zu 100 % schweizerisches und zweisprachiges Team bilden und eine radikale Class40 konstruieren, die eine der schnellsten ihrer Generation sein sollte. Momentan kämpfen sie noch mit einer Gruppe von sechs Booten, haben aber nach wie vor ungetrübte Chancen auf den vierten Platz. Und dies mit einem Schiff, das erst letzten Monat eingewassert wurde – was für eine ausserordentliche Leistung! Die Performance von Alan Roura hingegen ist mit seinem 21. Rang bei den IMOCA etwas enttäuschend, denn der Skipper der La Fabrique hatte bereits gezeigt, dass er mehr kann. Während der gesamten Überquerung hatte er mit den Folgen einer Serie falscher Entscheidungen zu Regattabeginn zu kämpfen. Aus dieser Erfahrung wird er jedoch ohne Zweifel seine Lehren ziehen!
Kleine Boote, grosse Segler?
«Born in Mini» ist eine Devise, die man auch von Koster und Gautier oft zu hören bekommt. Die letzte Auflage der kleinsten der grossen Regatten scheint jedenfalls zwei grosse Schweizer Segler hervorzubringen: Im Mittelfeld der Flotte und rund 1000 Meilen vor der Ziellinie sind Mathieu Gobet und Andrea Pawloski unterwegs.
Grosses Boot, grosse Sorgen?
An der Brest Atlantiques geben die vier Giganten den Ton an. Nach nur sieben Tagen auf hoher See haben sie bereits einen Grossteil der Class40 der Jacques Vabre eingeholt. Der Maxi Edmond de Rothschild schwächelte als Erster, nach einer perfekten Durchquerung der Doldrums, aus denen er mit über 130 Meilen Vorsprung auf die Verfolger hervorging. Schon wenig später vermeldete jedoch Franck Cammas eine Havarie infolge einer Beschädigung des Schwerts der Gitana 17 vor den Kapverden. Für die Reparatur wird nun in Salvador ein kurzer technischer Stopp eingelegt. Ebenfalls einen Rückschlag auf der Fahrt in Richtung Südatlantik musste François Gabart auf der Macif hinnehmen. Am 9. November meldete er den Bruch des Ruderblatts des Mittelrumpfes, weshalb nun ein Boxenstopp in Rio vorgesehen ist.
Inshore-Intermezzo
Zum Schluss noch einmal zurück zur grandiosen Alinghi, die einmal mehr gezeigt hat, dass Schweizer Foiler international ganz vorne mitspielen. Unter Skipper Arnaud Psarofaghis gewann das Boot die GC32 Racing Tour im Oman, nachdem es im Sommer bereits die Weltmeisterschaften dieser Klasse sowie die letzte Ausgabe der D35 Trophy auf dem Genfersee gewonnen hatte. Die Fortsetzung dieser Saga in der kommenden TF35-Saison darf mit Spannung erwartet werden!