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Nils Palmieri: vom Neuling zum Aussenseiter

von Quentin Mayerat

Text: Quentin Mayerat

Nils Palmieri wird auf seiner Figaro 3 immer stärker. Mit seinem 7. Rang an der Solo Maître Coq von vergangener Woche hat er allen gezeigt, dass 2021 definitiv mit ihm zu rechnen ist. Der Neuling der Figaro 2020 ist zum Outsider des Circuit avanciert!

Dabei standen die Vorzeichen eigentlich schlecht. Das erste Küstenrennen an der Solo Maître Coq hatte Nils Palmieri viel gekostet; er fuhr an diesem Tag nur gerade auf Rang 24. Doch davon liess er sich nicht unterkriegen; beim zweiten Küstenrennen vermochte er das Blatt zu wenden und beendete den Tag schliesslich als Sieger. Bei sehr schwachen Winden konnte der einzige Schweizer der Flotte das As in seinem Ärmel ausspielen – seine Erfahrung auf dem Genfersee.

Am grossen 340-Meilen Rennen mit Start und Ziel in Les Sables d’Olonne, vorbei an der Île de Ré und der Belle-Île, überraschte er dann alle. Der Segler aus Vevey verblüffte sämtliche Gegner, indem er als Erster unter der Brücke der Île de Ré hindurchfuhr. «Der Start und die Fahrt bis hinunter zur Île de Ré sind mir gut gelungen. Ich war schnell, hatte meine Manöver im Griff und habe das Wasser richtig gedeutet. So konnte ich als Erster unter der Brücke der Île de Ré hindurchfahren. Es fehlte nicht viel, um den Vorsprung auszubauen; die Strömung war günstig und in der Nacht hatte ich als Einziger den Spi noch oben. Alle anderen konnten ihn nicht halten. Doch dann kam die Flaute, und als ich unter der Brücke hindurchfuhr, hatte ich plötzlich Gegenströmung», erzählt Nils Palmieri.

Eine ungünstige Position infolge einer Bö kostete ihn dann einige Plätze in der Rangliste. Doch die grösste Überraschung war, dass er trotz schlechtem Wetter mit den Besten mithalten konnte: «Nach dem Wechsel sind wir bis Les Birvideaux am Wind gesegelt, dann bis zur Belle-Île auf Raumwindkurs», erklärt Nils Pamieri. «Wir waren unglaublich schnell und hatten alle Hände voll zu tun – bei Wind von 30 bis 35 Knoten. Ich glaube, ich bin auf einem Boot noch nie dermassen nass geworden. Die Wellen hätten mich beinahe weggespült. Zum Glück trug ich meinen Trockenanzug und den Helm. Dabei benutze ich den nur ganz selten!»

Als Siebter dieser dritten Runde wurde Nils Palmieri schliesslich auch Siebter in der Gesamtwertung. Was für eine Genugtuung für den Segler von TeamWork, der am Anfang seiner zweiten Figaro 3-Saison steht. Mit diesem ersten überzeugenden Ergebnis besteht kein Zweifel, dass er die Messlatte für die Solitaire du Figaro, die am 22. August in Saint-Nazaire startet, ziemlich hoch ansetzen wird. Weshalb nicht eine Top-10-Platzierung ins Auge fassen? Bis dahin sollten wir die Kartografie genau im Auge behalten: Am 9. Mai fällt der Startschuss zur Zweihand-Atlantiküberquerung. Dort wird Nils Palmieri eine weitere Chance bekommen, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

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