Der Alegria 67 ist das Flaggschiff der Blauwasserkat-Reihe von Fountaine Pajot. Er bietet anspruchsvollen Eignern Luxus unter Segeln mit Lebensqualität auf sehr hohem Niveau.
Text: Emmanuel van Deth
Fotos: Gilles-Martin Raget
Der hochseetaugliche Fahrtenkatamaran wurde 2018 am Cannes Yachting Festival vorgestellt und sowohl von der Kritik als auch vom Publikum sehr positiv aufgenommen. Die Begeisterung schlug sich auf die Bestellbücher nieder: Allein im ersten Jahr wurden ganze 30 Einheiten verkauft! Dabei ist der Alegria 67 im Segment der grossen Luxuskats nicht allein. Neben sportlicheren Modellen wie dem HH66, O Yachts Class 6 oder Gunboat 68 erhält er Konkurrenz vom Privilège 640 Serie, vom Sunreef 70 und natürlich vom Lagoon SIXTY 5. Doch das Flaggschiff von Fountaine Pajot hat einige entscheidende Vorteile zu bieten, allen voran das elegant-sportliche Design und die gelungene räumliche Aufteilung zwischen Vordeck und Aufbau.
Steuerstand mit Ausblick
Wenn der Wind aus einer ungünstigen Richtung weht, kann es aufgrund des relativ grossen Riggs schon einmal vorkommen, dass die Böen den Kat zur Seite drücken. Das Bugstrahlruder unterstützt jedoch die beiden 150-PS-Motoren von Yanmar, deren Drehrichtung sich zwecks besserer Rotation ändern lässt. Bei einer empfohlenen Fahrtgeschwindigkeit von gut 8 Knoten liegt der Kraftstoffverbrauch bei vernünftigen 20 Litern pro Stunde, was eine Reichweite von fast 500 Seemeilen garantiert. Die Segel lassen sich vom Steuerstand auf der Flybridge trimmen. Diese bietet einen herrlichen Rundumblick und ist über eine schön gestaltete und praktische Treppe erreichbar. Auf dem 37 Quadratmeter grossen Aussensalon befinden sich neben der Steuersäule auch Bänke und Sonnenliegen. Zum Hissen des Grosssegels, Entrollen der überlappenden Genau und Fieren der Schoten stehen vier kräftige Elektrowinschen bereit. So lässt sich der Alegria auch einhand steuern. Allerdings braucht es zur Handhabung des 35 Tonnen schweren Katamarans doch mindestens zwei professionelle oder zumindest erfahrene Segler.
10 Knoten und mehr
Bei unserer Testfahrt wehte ein relativ starker Wind von 20 bis 25 Knoten mit Böen von bis zu 30 Knoten. Wir segelten mit zwei Reffs im Gross und einer leicht beigeholten Genua. Bei 60° zum scheinbaren Wind erreichte der Alegria 67 problemlos 10 Knoten. Bei 50° zum wahren Wind schaffte er noch immer 8 Knoten. Nach einem leichten Auffieren der Schoten zeigte das GPS 12,5 Knoten an. Die Rümpfe und der Segelplan sind gut auf die relativ hohe Verdrängung des Alegria 67 abgestimmt.
Vordertür und Whirlpool
Zusätzlich zur geräumigen Flybridge verfügt der Alegria 67 über zwei weitere grosse Loungebereiche, einen im vorderen, einen im hinteren Teil. Das schattige und geschützte Achtercockpit ist mit einem Tisch für bis zu zwölf Personen, einer breiten Bank und einem Sofa ausgestattet. Daran anschliessend befindet sich zwischen den beiden Rümpfen eine hydraulische Heckplattform für das einfache Ein- und Auswassern des Beibootes. Vom vorderen Cockpit mit Sitzbänken und Whirlpool (!) aus gelangt man durch eine grosse, wasserdichte Tür direkt ins Deckshaus.
Gediegene 22-m2 -Mastersuite
Der mit 39 Quadratmetern extrem grosszügige Salon lässt sich dank breiten Schiebetüren nach aussen öffnen. An Backbord grenzt die Pantry ans Cockpit. Auf der gegenüberliegenden Sitzgruppe mit XXL-Tisch findet die gesamte Besatzung Platz. Der Innensteuerstand nimmt den vorderen Bereich des Deckshauses ein. Von dort lässt sich der Kat dank Kontrollmonitoren wind- und wassergeschützt steuern. Die Eignersuite belegt mit ihren 22 Quadratmetern den grössten Teil des Steuerbordrumpfs. Sie verfügt dank grosser Fenster über einen fantastischen Blick aufs Meer, ein Kingsize-Bett, einen Salon mit Bibliothek, einen begehbaren Kleiderschrank und eine Nasszelle mit Doppellavabo, Dusche und separater Toilette. Eine Tür führt direkt zum Salon auf dem Vordeck. Die anderen Kabinen fallen etwas bescheidender aus, sind aber genauso gut verarbeitet. Der Alegria 67 ist in verschiedensten Layoutvarianten zu haben. Zukünftige Eigner können zwischen vier bis sechs Doppelkabinen wählen, die Pantry in den Backbordrumpf verlegen und in den Bugspitzen Kojen für die Crew einrichten lassen.