In Den Haag werden die ersten Tickets für die olympischen Spiele vergeben. Die Athletinnen und Athleten des Swiss Sailing Teams werden alles daran setzen, die Schweiz in ihrer jeweiligen Klasse zu qualifizieren und so den Nationalteams ein Jahr vor den Spielen in Paris eine optimale Ausgangslage zu verschaffen. In Cowes im Solent segelten die RC44 ihre Weltmeisterschaft unter sehr rauen Bedingungen, was beeindruckende Fahrten zur Folge hatte.
An der Sailing World Championship in Den Haag, die seit letzten Freitag in Holland läuft, gehen die Vorbereitungen auf Olympia in die nächste Runde. Dieser aussergewöhnliche Event ist alle vier Jahre der Treffpunkt für sämtliche olympischen und paralympischen Klassen. Über 1200 Athletinnen und Athleten aus 85 Ländern sind hier, um sich für ihr Land einen Platz an den olympischen Spielen zu holen.
Die Schweizerinnen und Schweizer sind mit dem Ziel angereist, drei oder sogar vier Tickets zu ergattern. Doch das wird alles andere als ein leichtes Spiel sein. Die Gesamtergebnisse werden zwar erst am Sonntag bekannt gegeben, nach dem Abschluss der Veranstaltung mit den ILCA Medal Races. Heute, zur Halbzeit der Wettkämpfe, zeichnen sich jedoch bereits einige Tendenzen ab. Sébastien Schneiter und Arno De Planta haben im 49er für das Nationalteam zweifellos den besten Start in den Wettkampf hingelegt. Nach elf Wettfahrten lagen sie auf Rang 4. Die ersten zehn Quotenplätze werden bei dieser Gelegenheit vergeben. Nach drei kurzen Rennen im ILCA 6 (früher Radial) schaffte die junge Anja von Allmen den Sprung in die Top Ten, gefolgt von unserer Vizeweltmeisterin Maud Jayet auf Platz 24. Die ersten 16 Nationen werden bereits jetzt für die Spiele ausgewählt. In der Kategorie iQFoil startete Elia Colombo mit Rang 14 nach vier Wettfahrten gut in den Wettbewerb. Bis Samstag werden noch weitere elf Plätze vergeben. Für die anderen Teilnehmenden aus der Schweiz verlief der Start etwas harziger, aber bis zum Medal Race kann noch viel passieren. Auch bis zu den olympischen Spielen ist der Weg noch weit, und so werden sich im Laufe des kommenden Jahres weitere Möglichkeiten ergeben, sich für die Schweiz zu qualifizieren. Darüber hinaus müssen die Seglerinnen und Segler die von Swiss Olympic auferlegten persönlichen Qualifikationskriterien erfüllen, um im nächsten Jahr in der Bucht von Marseille antreten zu können.
Die RC44 geben Vollgas
Szenenwechsel: harsche Bedingungen in Cowes. Der Schweizer Christian Zürrer mit seinem Black Star Sailing Team sammelt weitere Erfahrungen auf der RC44. Bei den 13 gesegelten Wettfahrten erzielte er mit zwei dritten Rängen und einem zweiten Platz einige gute Ergebnisse. Als Siebter im Gesamtklassement muss er noch an Konstanz zulegen, um in der Rangliste weiter nach vorne zu rücken. Der Anfang ist jedoch sehr vielversprechend, vor allem in Anbetracht der ziemlich spektakulären Navigationsbedingungen.