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Offensive bei Beneteau

von Louis Taurel

Beneteaus Baureihen Trawler, Gran Turismo und Antares werden dieses Jahr grundlegend überarbeitet. Jean-François Lair, Leiter der Motorjachtsparte der Beneteau-Gruppe, erklärt den strategischen Ansatz so: «Gerade in ruhigeren Marktphasen setzen wir gezielt auf neue Modelle, um unsere Marktanteile auszubauen. In euphorischen Phasen wie nach der Corona-Pandemie, als alle Branchenakteure Marktanteile gewinnen konnten, ist das deutlich schwieriger.» Bei den Trawlern wurde im September 2024 der Swift Trawler 54 vorgestellt (Testfahrt auf unserem Youtube-Kanal), jetzt soll ein 37’ mit einer für Binnengewässer idealen Sedan-Variante sowie einer Flybridge-Version folgen. Auffälligstes Designelement ist die negative Frontscheibe, die bereits auf dem 54’ vorhanden war und ihm einen dynamisch-modernen Look verleiht. Daneben zeichnet sich der 37’ durch ein optimiertes Raumkonzept aus. Es ist klar auf eine Kundschaft zugeschnitten, die lange Reisen plant und gemütliches Cruisen im Halbgleit-Modus mag. Bei den grossen Jachten wird nicht das Rad neu erfunden, aber auch der im September 2021 lancierte Grand Trawler 62 erhält ein umfassendes Facelifting und läuft künftig unter dem Namen Grand Trawler 63. Viele Verbesserungen wurden bereits beim Swift Trawler 54 eingeführt, etwa die Sleipner-Stabilisatoren, die mit Flossen vergleichbar sind und sowohl unterwegs als auch vor Anker die Wellenbewegungen ausgleichen und für mehr Komfort an Bord sorgen. Ebenfalls verbessert wurde die Geräuschdämmung im Maschinenraum und in den Crewkabinen. Die Steuerung läuft nun elektrisch und nicht mehr wie beim 62’ hydraulisch. Die Gran-Turismo-Serie, die bisher die Mo- delle GT 32, 36, 41, 45 umfasste, wird kom-plett neu aufgelegt. Laut Robert Chaffer, Produktmanager bei Beneteau, wurde die Baureihe von Andreani Design von Grund auf neu gezeichnet. Der GT 35 und der GT 40 sollen an der Cannes Yachting Show der Öffentlichkeit vorgestellt werden, der GT 50 hat dann an der boot Düsseldorf seinen grossen Auftritt. Das kleinste Modell wird mit zwei Aussenbordern zwischen 300 und 350 PS ausgestattet sein und laut Herstellerangaben über 40 Knoten erreichen. Anders als in der vorherigen Modellreihe wird das offene Steuerhaus von einem harten, fest installierten T-Top überdacht, sodass sowohl an Backbord als auch an Steuerbord Platz für grosszügige Gangbords bleibt. Durch dieses Layout kann man sich an Bord nicht nur gut fortbewegen, das Cockpit ist auch deutlich offener und wird durch die Rumpfbalkone sogar noch weitläufiger.

©ZvG

Obwohl auch er sich stark von seinem Vorgänger unterscheidet, fügt sich der GT 40 doch eher in das Gran-Turismo-Konzept ein. Charakteristisch dafür sind der aerodynamische Steuerstand und die aus dem Automobilbereich entlehnte Windschutzscheibe. Komplett neu ist hingegen das Unterwasserschiff mit negativem Steven und herunterklappbaren Schanzkleidern. Dadurch wirkt der GT40 optisch viel moderner. Er kann entweder mit zwei Mercury Verado 400 PS oder zwei Yanmar 8LV mit 320 PS motorisiert werden. Last but not least komplettiert der neue Antares 12 Coupé die vor einigen Monaten lancierten Modelle Antares 9 und 12 Fly. Nicht nur die Beneteau-Gruppe drängt dieses Jahr mit vielen Neuheiten auf den Markt, auch Wellcraft will in Düsseldorf mit einer neuen 28-Fuss-Jacht vorstellig werden und Jeanneau hat ebenfalls viele Premieren angekündigt. Die Werft mit dem Seepferdchen-Logo wird am Yachting Festival Cannes einen Teil ihrer Neuheiten ausstellen.

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