Die beliebte Foiling Week am Gardasee bot Topseglern aus der ganzen Welt einen Schauplatz für actionreiche Flugeinlagen. Neben Francesco Bruni, dem Skipper von Luna Rossa, und Tom Slingsby, dem ehemaligen Sieger des SailGP, waren weitere illustre Namen aus der Segelszene vor Ort.

Text: Sébastien Aubord

Die erste Juliwoche bot deutlich bessere Windbedingungen als letztes Jahr. Ab dem zweiten Wettkampftag stellte sich jeweils am Mittag die übliche Thermik aus Süden, die sogenannte Ora, ein und brachte die Boote auf dem Gardasee zum Tanzen. Bei 13 bis 16 Knoten Wind konnten jeden Tag drei Läufe bei idealen Bedingungen ausgetragen werden.

Die Schweiz war in fast allen Kategorien vertreten und schlug sich gut. Bei den Foiler-Moth zeigte Stammgast Fabrice Rigot eine tolle Leistung. Er war bereits letztes Jahr vorne mit dabei und stellte auch im diesjährig extrem stark besetzten Feld seine Klasse unter Beweis. Obwohl er auf einer langsameren Motte segelte als seine Gegner, klassierte sich der Genfer in der 60 Boote starken Flotte auf dem hervorragenden 16. Platz. Den Klassensieg holte sich Tom Slingsby vor Ruggero Tita, der danach für die Nacra-17-Wettkämpfe zu den Olympischen Spielen aufbrach, und vor dem Nachwuchstalent Nicolai Jacobsen.

Die Onefly betreten die Bühne

In der Onefly-Klasse bestand der grösste Teil der Flotte aus Schweizern. Sie waren gekommen, um das kostengünstige, einfach zu segelnde Powergefährt zu testen. Angeführt wurde die junge Klasse vom Schweizer Onefly-Händler Aymeric Blin. Skippers konnte sich vor Ort ebenfalls ein Bild von diesem vielversprechenden One-Design-Boot machen. Sein Einsatzbereich ist mit demjenigen des Foiler-Moth vergleichbar, auch wenn es weniger schnell und stabil ist als sein teurerer grosser Bruder. Erplast wollte ein solides Einheitsboot bauen, das bei allen Bedingungen gesegelt werden kann. Mit seinem von Sam Manuard entworfenen Fiberglasrumpf ist das Boot auch als Racer gedacht, weshalb es praktisch gleich getrimmt wird wie eine klassische Motte: durch Flughöhe, den Rake des Hauptfoils, das Ruderblatt, das Cunningham und den Niederholer. Mittelfristig wollen die Initianten eine internationale Klasse aufbauen und nächstes Jahr die ersten Europameisterschaften durchführen.

Ebenfalls gut vertreten waren mit 31 Teilnehmern die Waszp. Darunter befanden sich mit Natasha und Samira Rast sowie Linus Rindsfürer auch drei Schweizerinnen und Schweizer. Linus sorgte mit einem 13. Platz für das beste Ergebnis aus Schweizer Sicht.