Text und Foto: Jean-Guy Python

Justine Mettraux wurde vom internationalen Team 11th Hour Racing als Co-Skipperin angeheuert. Während ihres zweijährigen Engagements kann sich die Genferin unter besten Bedingungen auf die Vendée Globe 2024 vorbereiten.

Gute Nachrichten aus dem Finistère: 2021 hat Justine Mettraux alle Hände voll zu tun. Die Genferin aus Versoix wird als Mitglied des Rennstalls 11th Hour Racing mehrere Regatten auf einer Open 60 segeln. Nach der Europatour im Viererteam absolviert sie mit dem Briten Simon Fisher das Fastnet Race, das Défi Azimut und die Transat Jacques Vabre. Als Untersatz dient ihr dabei die ehemalige Hugo Boss.

Für The Ocean Race 2022/23 soll dann die brandneue IMOCA fertig sein. Sie befindet sich derzeit in den CDK-Werften in Port-la-Forêt und Lorient im Bau. Ihre Einwasserung ist Ende Juli geplant.

«Für mich ist es eine Riesenchance, die Sai- son 2021 mit dem 11th Hour Racing Team zu segeln. Ich profitiere dabei von hervorragen- den Bedingungen – und vom Können einer der weltbesten Offshore-Skipper», sagt die 34-jährige Profiseglerin. «Das volle IMOCA-Programm dieses Jahr gibt mir die Möglichkeit, die Jacht mit der Unterstützung erfahrener Segler richtig kennenzulernen. Dass ich auch die Saison 2022–2023 mit ihnen bestreiten kann, dazu auf einer Jacht der neusten Generation, macht das Ganze noch besser. Ich werde dabei enorm viel lernen und freue mich darauf.»

Laut Reglement muss jedes Team mindestens eine Frau an Bord haben. Diese Vorschrift habe ihr bestimmt Türen geöffnet, räumt Justine ein. Ihr Engagement verdankt sie aber wohl nicht nur dieser Quotenregelung, sondern auch ihrer grossen Erfahrung aus dem Volvo Ocean Race. Sie kann der Vorschrift auf jeden Fall Gutes abgewinnen: «Ich finde sie allein schon deshalb gut, weil so mehr Seglerinnen und Segler Erfahrungen in gemischten Teams machen und sich bewusst werden, dass sie zusammen gut funktionieren und Spass haben.»

Als Mitglied von 11th Hour Racing erhält Justine Mettraux die einmalige Chance, einen Fuss in die Klasse der Open 60 zu setzen und, warum nicht, in vier Jahren an der Vendée Globe zu starten. «Ich kann so viele Stunden auf einer IMOCA segeln und mit grosser sportlicher und techni- scher Erfahrung an die Vendée Globe herangehen», sagte die Skipperin im Interview in Concarneau, wo das Team von François Gabarts Unter- nehmen Mer Concept betreut wird.

Wie steht es mit Sponsoren?

Ihr langjähriger Partner Teamwork ist bereit, sie zu unterstützen, aber eher als Co-Sponsor, sagt Justine. «Ich würde mich freuen, mit ihm ein weiteres Stück des Weges zu gehen.» Ansonsten braucht sie für die Vendée Globe 2024 noch ein paar Sponsoren mehr. Angebote sind willkommen!