Die 38 Teilnehmer der Internationalen Schweizermeisterschaft der Finn Klasse wurden in Grandson mit sportlichen Bedingungen und einer schönen Bise von 17 bis 25 Knoten verwöhnt. International war bei dieser SM allerdings nur der Name, denn Covid-19 verunmögliche die Anreise der Konkurrenten aus dem Ausland.

Text und Foto: Michel Duvoisin

Der erste Wettkampftag war spektakulär in allen Belangen, höchst anspruchsvoll und für die meisten Finnsegler sehr anstrengend. Unter diesen Voraussetzungen hatte niemand Nils Theuninck etwas entgegenzusetzen. Der Titelverteidiger und einzige Profi im Teilnehmerfeld steckt mitten in den Olympiavorbereitungen. Er trainiert unter der Aufsicht seines Coaches Mikael Lundt 260 Tage pro Jahr auf dem Wasser und hofft, sich im Mai in Porto für Tokio 2021 zu qualifizieren. Spannung gab es an den drei ersten Wettfahrten bei traumhaften Bedingungen denn auch so gut wie keine. Das Führungstrio lautete jedes Mal gleich: Theuninck, Burger, Theurer.

Am Freitag und Samstag meldete sich wie gehabt die Bise zu Wort, sie war aber deutlich schwächer, dafür wechselhafter und stark drehend. Für leichtere Segler ein Vorteil, den einige auch prompt nutzten. Lokalmatador Simon Bovay vom Segelclub Matelote Yverdon, der erst seit einem Jahr im Finn-Dinghi segelt, schaffte mit seinem dritten Platz eine kleine Sensation. Am frühen Samstagnachmittag waren die acht Qualifikationsläufe unter Dach und Fach, sodass die effiziente Wettfahrtleitung das Medal und das Final Race starten konnten. Wie zu erwarten gewann Nils Theuninck auch den letzten Lauf überlegen. Christoph Burger und Simon Bovay sorgten dann doch noch für etwas Spannung. Sie lagen vor dem alles entscheidenden Final Race punktgleich hinter dem unangefochtenen Sieger. Mit einem 2. Platz verdrängte Burger Neueinsteiger Bovay schliesslich auf Rang 3 und sicherte sich Silber. Die Organisatoren wurden mit Komplimenten geradezu überhäuft. Sie hätten diese Schweizermeisterschaft kompetent, umsichtig und professionell durchgeführt, hiess es von Seiten der Teilnehmer. «Wir hatten viel Spass in Grandson», lobten sie.