Aus dem Finale 2022 der europäischen Clubmeisterschaft gingen die Däninnen (1. und 3.) sowie die Deutschen (2.) als Siegerinnen hervor. Die Schweizer Clubs verpassten das Podest nur knapp.

Text: Grégoire Sudez

Wind gab es in Lausanne am Finale der Women Sailing Champions League zwar kaum, die Teilnehmerinnen liessen sich die gute Laune dadurch aber nicht verderben. Sie zeigten auf
dem Wasser viel Kampfgeist und verbrachten an Land viel Quality Time miteinander. Der Segelclub der olympischen Hauptstadt sorgte am Highlight der europäischen Clubmeisterschaft der Frauen für eine reibungslose Organisation. Nur der Wind liess zu wünschen übrig. Er machte sich doch etwas allzu rar. Vor allem der Samstag, 8. Oktober, zog sich für die 24 Teams endlos in die Länge. Sie warteten stundenlang, um dann nur eine einzige Wettfahrt auszutragen.

Am Freitag und Sonntag kamen zum Glück doch einige Regatten mehr zustande, wenn auch bei sehr wenig Wind. Wer bei den flauen Bedingungen wenigstens ein paar tausendstel Knoten schinden wollte, brauchte viel Rudergeschick und Trimmsicherheit. Hier zahlte sich die Erfahrung der Däninnen des Royal Danish Yacht Club aus. Der Siegerclub von 2018 gewann mit 13 Punkten aus sechs Läufen auch diesmal. Zur stark besetzten Crew um Steuerfrau Lotte Meldgaard Perderson gehörten eine Olympiasiegerin und eine WM-Gewinnerin im Match Race. Auf dem zweiten Podestplatz folgten mit nur einem Punkt Rückstand die Deutschen vom Hamburg Sailing Club (HSC). Einen weiteren Punkt hinter ihnen klassierte sich das zweite dänische Team von Aarhus ASK auf dem dritten Rang.

Ärgerlicher 4. Platz

Und wie schlugen sich die Schweizerinnen? Der Yacht Club Arbon mit Livia Näf am Steuer landete trotz zweier Laufsiege mit 16 Punkten auf dem unbeliebten vierten Platz. Es war die Konstanz, die den Unterschied machte. An dieser fehlte es den Viert- und Fünfplatzierten etwas. Als zweitbester Schweizer Club setzte sich der SV Thalwil (Mara Bezel) auf Platz 6. Beim CN Morges, der grössten Schweizer Hoffnung, war nach einem perfekten ersten Tag plötzlich der Wurm drin.

anon Kivell, die im Sommer das Qualifikationsrennen für die Champions League in Biel dominiert hatte, trug es mit Fassung: «Noémie Fehlmann, Nathalie Brugger, Fiona Testuz, Emmanuelle Rol, Maud Jayet und ich setzen das Abenteuer in der nächsten Saison fort», sagte sie. «Wir hatten viel Spass und haben alles gegeben. Es hatte eindeutig zu wenig Wind. Das ist in Lausanne im Oktober oft so.»2023 stehen bei den Damen gleich zwei Events in der Schweiz an: einer in Morges und einer in Zürich. «Wir wollen natürlich zu Hause glänzen, aber auch sonst zeigen, was wir können», meinte Manon Kivell. Sie will Revanche… und Wind!