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Crans-Montana – Das alpine Ganzjahresparadies

von Bernard Pichon

Der im Herzen der Alpen gelegene Walliser Ferienort erlebt eine neue Blütezeit und hat sich als Sommer- und Winter-Traumziel für Naturfans und Outdoor-Sportler etabliert. Kein Wunder bei diesem atemberaubenden Panorama!

Ist Crans-Montana eine Alpenstadt? Wer diesen Begriff verwendet, denkt unweigerlich – und manchmal auch kritisch – an die Metamorphose, durch die um die Wende zum 20. Jahrhundert auf früheren Kuhweiden ein dynamischer, blühender Ort entstand. Die aktuellen Zahlen sprechen für sich: 15 000 Menschen leben ständig an diesem Ort, dessen Einwohnerzahl zur Hochsaison auf 60 000 anschwillt. Damit ist Crans-Montana mit seinen 12 000 Zweitwohnungen, Chalets und Appartements die grösste Stadt des Wallis. 2027 wird es hier 39 Hotels geben, darunter acht 5-Sterne-Häuser, mit insgesamt fast 3000 Betten. Erst kürzlich hat z. B. die exklusive Hotelkette Six Senses vor Ort ihr neues Standbein in den Alpen eröffnet. Die Behörden unterstützen diese Entwicklung, die sich auch auf die Digitalwirtschaft und Hochtechnologie erstreckt. Sie sehen darin eine wertvolle Überlebensgarantie angesichts eines Klimawandels, der vielen Bergorten in mittleren Höhenlagen stark zusetzt.

Frühe Karriere als Kurort

Bevor sich Crans-Montana zum Touristenmagneten entwickelte, erlangte der Ort durch das 1893 erbaute Grand Hôtel du Parc zunächst medizinische Bedeutung. Viele Tuberkulosekranke wurden auf Maultieren hinauf in die unberührte Bergregion transportiert, um sie in der sauberen Alpenluft zu kurieren. 130 Jahre später schliesst sich mit der Eröffnung der Thermes du Haut-Plateau ein Kreis. Dieses ehrgeizige Projekt richtet sich an ein breites Publikum – von der ferienreifen Familie bis hin zum Urlaubsgast, der Regeneration und meditative Ruhe sucht.
Der Ort hat auch im Sommer einiges zu bieten: 200 km markierte Wanderwege schlängeln sich durch wunderschöne Alpenlandschaften. Bergseen laden zum Baden und Entspannen ein. Und im Hochseilgarten oder auf der Minigolfanlage vergehen die Stunden wie im Flug. Eltern können ihren Nachwuchs übrigens auch einer altersgerechten Kinderbetreuung anvertrauen, um sich in Ruhe zu erholen. Crans-Montana hat sich aber nicht nur als Ferienort, sondern mit seinen Privatschulen auch im Bildungsbereich einen soliden Ruf erarbeitet.

Sonniger Winter

Wenn der erste Schnee gefallen ist, schlägt die Stunde der Skifahrer und Snowboarder. Mit mehr als 140 km Piste aller Schwierigkeitsgrade bietet sich Wintersportlern ein idealer Tummelplatz. Im Snowpark und in der Halfpipe kommen auch Freestyler auf ihre Kosten. Ruhiger kann man es auf den idyllisch gelegenen Langlaufloipen und Schneeschuhpfaden angehen lassen. Und am Abend lockt das Nachtleben von Crans-Montana, wo ein Untertan seiner Majestät 1911 das erste Skirennen der Geschichte organisierte. Hat am Ende Sir Arnold Lunn Elizabeth II. dazu inspiriert, auf ihrer Hochzeitsreise einen Zwischenstopp in Montana einzulegen? Benutzte die Königin die Standseilbahn, um vom Tal aus in den Ort zu gelangen? Die kürzlich erneuerten roten Waggons der Bahn legen die Strecke nun in zwölf Minuten zurück, sodass man leicht auf das Auto verzichten kann. Und wer ganz hoch hinaus will, schwebt mit der Funitel-Bahn zum höchsten Punkt des Skigebiets auf 2927 m Höhe.

Glamour

Crans-Montana hat nicht nur gekrönte Häupter, sondern auch viele Stars in seinen Bann gezogen – darunter George Clooney, Roger Moore, Alain Delon, Gina Lollobrigida, Charles Aznavour, Jackie Kennedy, Michèle Morgan sowie Lionel Messi.
Belebt wird der Ort aber vor allem durch die vielen anonymen Stammgäste, die jedes Jahr Sportveranstaltungen oder kulturelle Anlässe besuchen – etwa Konzerte oder Gemälde- und Fotoausstellungen. Wer kennt nicht das 2004 gegründete Caprices Festival mit seinen 60 000 Festivalbesuchern, das Vision Art Festival, die weltweit einzige Veranstaltung für urbane Kunst auf 1500 bis 3000 m Höhe, die Swiss Made Culture, die Fondation Opale, das einzige Zentrum für zeitgenössische Aborigines-Kunst in Europa, oder das auf 2000 m Höhe gelegene Ökomuseum im Weiler Colombire?Und schon bald rücken die UCI Mountainbike-Weltmeisterschaften 2025 sowie – im Jahr 2027 – die FIS Alpinen Skiweltmeisterschaften in den Fokus.

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