Die grösste Atlantikinsel ragt wie ein ungeschliffenes Juwel aus dem tiefgrünen Ozean. Unter Segeln lässt sich das vom Meer umspülte Stück Land gemütlich erkunden – von einer Wassersperre zur nächsten, unterbrochen von Landgängen mit spannenden Begegnungen.


Hinterlistiges Täuschungsmanöver

Faszinierende Meereslandschaften


Driftende Dünen
Vielleicht ist es angesichts dieser Sisyphusarbeit dann noch nicht so falsch, die Fische auf offenem Meer zu fangen. Auf Oléron wurde mit der Hochseefischerei erst im 19. Jahrhundert begonnen. Cotinière in der Mitte der Westküste ist der einzige Fischerhafen der Insel, der grösste in Charente-Maritime und der siebtgrösste Frankreichs. 80 Berufsschiffe sind hier registriert: Netzfangschiffe, Langleinenfischer, Schleppangler, die jeweils für rund drei Tage aufs Meer fahren. Yoann Crochet (33) ist einer von mehreren jungen Chefs, die langsam, aber sicher die Älteren ablösen. Er hat gerade die Univers gekauft. Das Schiff gehörte seinem Vater und auch er hat acht Jahre darauf geschuftet. „Acht Jahre musste ich mich darauf anschreien lassen“, gesteht er grinsend. „Ich habe mein Glück bei der Armee und beim Personentransport versucht, aber am liebsten mag ich die Fischerei und die damit verbunden Unwägbarkeiten und Freiheiten.“ Das Meer ist tatsächlich immer für Überraschungen gut – manchmal für gute, wenn beispielsweise die Netze voll sind, manchmal aber auch für schlechte, wie bei jenem Grossvater, Onkel oder Freund, der nicht mehr vom Meer zurückgekehrt ist. „Natürlich geraten wir hin und wieder in gefährliche Situationen, aber die grösste Gefahr ist der Papierkram, den man uns auferlegt. Uns werden völlig unsinnige Dinge von Leuten vorgeschrieben, die keine Ahnung von unserem Beruf haben!“, entfährt es dem Fischer entnervt. Weiter südlich segeln wir endlos langen Stränden entlang, auf denen die Brandung die Muscheln durcheinanderwirbelt und glattschleift, bevor sie in den Schaumkronen verschwinden. Das Hin und Her der Wellen nagt auch an den Dünenstränden von Remigeasse, Vert Bois und la Giraudière. Um die Erosion zu stoppen und den Sand zu binden, hat das nationale Forstamt Pinien gepflanzt sowie Latten- und Dünenzäune errichtet. Das Meer ist aber stärker und nimmt sich fordernd alles zurück, was es in den letzten Jahrhunderten angeschwemmt hat. Die 
REISE-INFOS
Anreise
Ab Genf acht Autostunden über die A40 bis Oléron. Die Überquerung der Brücke ist gratis. Alternative: Mit dem Zug bis nach La Rochelle, vom Bahnhof in einem 5-minütigen Fussmarsch bis zur Anlegestelle von „Croisières Inter-Îles“ und von dort mit dem Schiff nach Boyardville oder Saint-Denis d’Oléron.
Bootscharter

Für massgeschneiderte Reisen und/oder Törns: my charter, info@mycharter.ch, mycharter.ch oder SailPro,alain@sailpro.ch, sailpro.ch
Fort-Boyard-Tour mit dem Segelboot
Von April bis Oktober täglich mit dem Katamaran Île ou Aile. Sie sehen die legendäre Festung aus nächster Nähe. Es werden auch Sundowner-Fahrten mit Apero angeboten. Tagsüber muss man sich mit einem Pineau zufriedengeben. Max. 25 Passagiere, 25 € pro Person. Dauer: eine Stunde. ileouailecatamaran.com
Weitere Infos
Auf der offiziellen Website des Fremdenverkehrsamtes der Insel Oléron und Marennes finden Sie alle wichtigen Informationen für die Organisation Ihres Aufenthalts: oleroninsel.de
