Fotos : ©Philip Käsermann
Franziska Berger und Philip Käsermann haben sich von ihrem Schweizer Alltag verabschiedet, um in einem Jahr vom Mittelmeer in die Karibik und wieder zurück zu segeln. Das Besondere an ihrem Projekt: Sie verbrauchten auf ihrem Atlantiktrip keinen Tropfen Treibstoff.

CO2-neutral unterwegs

Warm-up auf dem Mittelmeer

Der grosse Sprung
Auf den kanarischen Inseln, einer Art Pflichtetappe jeder Atlantiküberquerung, konnte das Team der BunaLuna (gute Laune auf Rätoromanisch) die letzten Vorbereitungen treffen und Proviant bunkern. Dann stand noch ein touristischer Abstecher zu den Kapverden auf dem Programm, bevor es über den grossen Teich nach Barbados ging. „Wir hatten ein befreundetes Paar eingeladen, denn zu viert kann man sich besser ablösen“, sagt Philip. Vierzehn Tage dauerte die Überfahrt. Schwierigkeiten habe es eigentlich keine gegeben, ausser vielleicht die Kreuzsee, die das Boot aus dem Gleichgewicht brachte und das Segeln unter Spi mit Autopilot unmöglich machte“, bemerkt der Bieler. Franziska hat die Atlantiküberquerung offenbar anders erlebt. Sie bezeichnet die Strecke als „schlimmstes Erlebnis der ganzen Reise“ und hatte sich geschworen, auf die Rückfahrt zu verzichten. „Aber mit der Zeit vergisst man die schlechten Erfahrungen und erinnert sich nur noch an die schönen Momente“, nuanciert sie. Franziska machte ihre Drohung schliesslich nicht wahr und segelte mit Philip nach Europa zurück. Nach sechs Monaten in der Karibik hatte das Segelfieber auch sie erfasst.
Inselhüpfen in den Antillen

Langsam näherte sich der Moment der Rückfahrt. In der Dominikanischen Republik stiessen Philips Bruder und Schwägerin dazu. Sie wollten die Heimreise gemeinsam antreten, zuvor aber noch einen Abstecher zu den Bermudas machen. Die Insel war aufgrund des bevorstehenden 35. America’s Cups in Aufruhr. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, die Insel und das Regattadorf zu besuchen, wo wir die technischen Lokale und die verschiedenen Teams besichtigen konnten“, so Philip. Für einen angefressenen Moth-Segler wie ihn natürlich eine interessante Erfahrung, obwohl er die Regatten wie die meisten im Fernsehen mitverfolgt hat: „Es wurde relativ weit vom Ufer weg regattiert, weshalb man am Bildschirm am meisten mitbekam.“

REISE-INFOS
Beste Reisezeit: sobald die Bordkasse voll ist.
Lieblingsinsel: Dominica wegen der gastfreundlichen Bewohner und der spektakulären Natur.
Nicht zu empfehlen: die zu touristischen Ankerplätze von St. Vincent und den Grenadinen in der Hochsaison.
Zoll: Die Länder haben unterschiedlich aufwendige Einreiseformalitäten. Manchmal werden die Boote untersucht. Die französischen Überseegebiete sind in der Regel leichter zugänglich.
Boot: Elan E4 mit Oceanvolt-Elektromotor (10 kW). Länge: 34 Fuss, Breite: 3,5 m, Tiefgang: 2,15 m, Zweikabinenversion. Steht zum Verkauf: philip@buna-luna.ch
Reisen/Charter: Für massgeschneiderte Reisen und/oder Törns: my charter, info@mycharter.ch, mycharter.ch SailPro, alain@sailpro.ch – sailpro.ch