Nein, Japan lässt sich nicht auf den Ameisenhaufen Tokios oder die Geishas Kyotos reduzieren. Das Land der aufgehenden Sonne hat viel mehr zu bieten, zum Beispiel die historischen Dörfer Shirakawa-gō im Shokawa-Tal. Umgeben von Bergen, Reisfeldern und Wäldern sind die traditionellen Häuser mit den strohbedeckten Giebeldächern die Hauptattraktion der nur per Bus oder Auto erreichbaren Region.
Früher lebten in den mehrstöckigen Häusern ganze Familien. Geheizt wurden sie dank einer zentral gelegenen Feuerstelle im Erdgeschoss, deren Position für eine gute Wärmeverteilung sorgte und das Brandrisiko reduzierte. Im obersten Stock, unter dem Dach, wurden Seidenraupen gezüchtet. Da das Strohdach alle 20 Jahre ersetzt werden muss, begegnet man häufig Handwerkern bei der Arbeit. Bei einem Besuch der traditionellen Bauten von Shirakawa-gō erhält man einen Einblick in die spezielle Architektur und dank verschiedener Alltagsgegenstände in das Leben ihrer damaligen Bewohner. Seien Sie ehrlich: Hätten Sie in Japan solche Bergdörfer erwartet?
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