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Soneva Malediven – Barfuss-Luxus

von Quentin Mayerat

Kristallklares Wasser, weisser Sand und Kokospalmen – die Malediven erfüllen alle Erwartungen an ein Inselparadies. In den Resorts Soneva Fushi und Soneva Jani verschmelzen süsses Nichtstun und respektvoller Umgang mit der Natur, denn ihr Fussabdruck war von Anfang an grün.

Text: Eileen Hofer

Soneva Fushi ist vom Flughafen von Malé leicht zu erreichen. Der Pilot unseres Wasserflugzeugs ist barfuss. Er zeigt auf eine Inselkette, die aus dem klaren, blauen Wasser auftaucht, für das die Malediven berühmt sind. Wir überfliegen das Baa-Atoll.

Der Fuss hat kaum den Boden berührt, als wir eine Tasche gereicht bekommen, um uns von unseren Schuhen zu befreien. Denn hier lösen wir uns völlig vom städtischen Leben: «No shoes, no news.» Ist es heute nicht der grösstmögliche Luxus, im Urlaub keine E-Mails beantworten zu müssen? Seien wir ehrlich: Auf die Malediven fliegt man nicht, um sie zu besichtigen, sondern um ganz abzuschalten.

Robinson Crusoe

Eine Familie radelt barfuss an uns vorbei. Jede der ein bis neun Schlafzimmer umfassenden Villen, die entweder auf der Insel oder über dem Wasser liegen, verfügt über ein Rad pro Bewohner. Obwohl Hochsaison ist, sieht man die anderen Gäste fast nie – ausser zum Abendessen oder zu gemeinsamen Aktivitäten. Hier ist man abgeschieden von der Welt und ihrem Trubel. Die Ursprünglichkeit dieses Fünf-Sterne-Resorts lässt uns das Leben eines Gestrandeten nachempfinden. So luxuriös die Villen innen ausgestattet sind, von aussen wirken sie so schlicht wie Robinsons Holzhütte. Natürliche Farben und Materialien verleihen ihnen rustikalen Chic mit dem gewissen Etwas. Rechte Winkel wurden vermieden, vielmehr passt sich die Bauweise den Formen der Bäume an, die sich bis zum nach landestypischer Art errichteten Dach erheben. Die Architekten haben Roh- oder Treibholz verwendet, dazu Seile, Bambus, Rattan, Baumwollstoffe, Kieselsteine und feinen Sand, der sich überall auf den gemeinschaftlich genutzten Flächen findet. Die Villen sind zweistöckig mit Lounge, Arbeitsbereich, Dachterrasse und einer Rutsche, die in einen Pool oder in das kristallklare Wasser des Indischen Ozeans führt.

Grosses Aufgebot an Sterneköchen

Im Herzen der Insel, mitten im Dschungel, lädt das Restaurant «Flying Sauces» zu einem Besuch ein. Das ist der einzige Anlass, zu dem wir unsere Turnschuhe tragen dürfen! Ein Angestellter legt uns einen Klettergurt an und setzt uns einen Helm auf, und dann fliegen wir an einer Seilrutsche in zehn Metern Höhe bis zum nächsten Baum. Auf halber Strecke der 200 Meter langen Zipline erwartet uns eine Überraschung: Auf einer Plattform im Wipfel eines Baumes ist ein Tisch für uns gedeckt! Frühstück, leichte Zwischenmahlzeit, Abendessen – jederzeit kann man zu maximal zehn Personen dieses einzigartige kulinarische Erlebnis geniessen. Die acht Restaurants des Resorts warten mit grossen Namen der internationalen Gastronomieszene auf: Alberto Faccani, Rafael Gomez, Tom Aikens oder Tim Raue…

Ein anderes Wasserflugzeug bringt uns ins Soneva Jani auf dem NoonuAtoll. Auch hier wird kulinarische Exzellenz grossgeschrieben. In diesem Resort hat jede Meeresvilla einen Infinity-Pool und einen eigenen Zugang zur Lagune. Das Sahnehäubchen: Zum Schlafen unter freiem Sternenhimmel lässt sich ein Teil des Dachs aufschieben.

Gastronomisch bietet sich hier die Möglichkeit, ganz privat mitten im Gemüsegarten zu dinieren. Hier wird Rohkostküche mit exotischen Köstlichkeiten wie dem von Spitzenköchin Diana von Cranach erdachten Papaya-Ceviche geboten. Im Director’s Cut am anderen Ende der Insel reicht man uns Kopfhörer. Auf einer Grossleinwand im Wasser läuft ein amerikanischer Film, während sich unsere Teller auf magische Weise mit Sushi und Sashimi füllen, je nach Fang des Tages.

Slow Life und Umweltschutz

Soneva leistet seit 1995 Pionierarbeit im Bereich umweltverträgliche Luxusreisen. Hier setzt man auf nachhaltige Entwicklung, Umweltschutz, Sensibilisierung für Plastik-Recycling in Zusammenarbeit mit den benachbarten Inseln. Eine Gruppe von Gästen besucht die in einer Ecke der Insel versteckte Kompostanlage. Wertstoffe werden gesammelt, um den Müll auf ein Minimum zu reduzieren. Flaschen werden zu Glasstaub zermahlen und wieder zum Bau verwendet. Aus den Fasern von Kokosnüssen werden Seile hergestellt, das Kokosöl wird im Spa zur hundertprozentigen Biomassage verwendet und mit den Schalen wird der Grill befeuert.

Umweltschutz wird hier von der Pflicht zur Kür erhoben. Externe Berater haben ein Verfahren entwickelt, um die Kompostierung der Tonnen an Biomüll zu beschleunigen. Ein Hühnerstall sorgt täglich für frische Eier, und der Garten liefert den Restaurants Salat, Gemüse und Kräuter. Ganz zu schweigen von dem Meeresbiologen, der ganzjährig dafür sorgt, dass sich die Korallen des Atolls, die 2016 von El Niño zerstört wurden, wieder erholen. Die Hotelkette setzt diese Erfolgsformel auch in ihrem neuen Resort in Thailand ein, dem Soneva Kiri.

Sandro Bruecklmeier

Diesen Winter Neueröffnung

Das für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnete Unternehmen Soneva bereitet derzeit ein neues Konzept vor und schlägt damit ein bedeutendes Kapitel auf: die ultimative Luxus-Privatinsel. Dieses geheime Refugium zeichnet sich durch eine optimale Individualisierung auf allen Ebenen sowie durch absolute Exklusivität aus. In einem abgelegenen Tropenparadies, abseits der ausgetretenen Pfade, umgeben von türkis glitzerndem Wasser und einer reichen Meeresfauna, öffnen sich bald neue Horizonte. Nur noch ein wenig Geduld…

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