Von der lebendigen und kulturell faszinierenden Megalopole Ho-Chi-Minh zum friedlichen Nui-Chua- Nationalpark oder wie man nach einer Kulturreise durch die pulsierende Stadt im Park Hyatt Saigon und im Amanoi zur Ruhe kommt.
In Saigon, das 1975 zu Ehren des Nationalhelden in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt wurde, leben heute 8,4 Millionen Menschen. Die Megalopole schoss in einer Sumpfregion aus dem Boden, durch die sich lauter Flüsse und Bäche schlängelten. Sie kann zu Fuss, mit dem Auto oder auf dem Beifahrersitz eines Uber- Motorrads besichtigt werden. Das Hotel Park Hyatt Saigon hat eine ganze Palette spannender Stadttouren im Angebot.
Die angrenzenden Strassen des Palasthotels sind im typischen Baustil der französischen Kolonialzeit gehalten. Viele Gebäude tragen die Handschrift renommierter Architekten. Die Hauptpost zum Beispiel wurde von Gustave Eiffel entworfen. Wenige Schritte weiter steht die 1897 vom französischen Architekten Eugène Ferret erbaute Oper von Saigon. Sie sieht der Pariser Opéra Garnier zum Verwechseln ähnlich und diente früher der Unterhaltung der französischen Siedler. Heute begeistert sie mit einem abwechslungsreichen Kulturprogramm. Kunstliebhaber sollten einen Besuch im Kunstmuseum einplanen und sich dort mit den vietnamesischen Gemälden, Seidenmalereien und dem Porzellan vertraut machen. Eines der bestgehüteten Geheimnisse der Stadt ist die Strasse Lê Công Kiếu, aufgrund der über 60 Antiquitätengeschäfte auch bekannt als „antike Strasse“.
Kultureller Melting Pot
Auf dem Bến Thành Market werden exotische Gewürze, Kaffee aus den Hochebenen im Hinterland und von ethnischen Minderheiten hergestellter Schmuck feilgeboten. Hibbelige Verkäufer preisen schreiend ihre Ware an. In dem lauten, fröhlichen Labyrinth verliert man rasch die Orientierung. Fashionistas steuern direkt auf den Distrikt 2 „Sadec“ zu. In diesem Viertel mit teilweise etwas heruntergekommenen Häusern häufen sich Restaurants, Cafés und angesagte Boutiquen.
Zurück zum Park Hyatt Saigon. Der elegante französische Kolonialbau schirmt die Reisenden vom Trubel der Stadt ab. Im Garten und an dem aus Tausenden von Mosaiksteinen ausgestalteten Aussenpool herrscht erholsame Ruhe. Seit seiner Renovation im Jahr 2015 bietet das Hotel Luxus einer anderen Dimension. In der Park Lounge mit ihren Kronleuchtern und den hohen Fenstern wird der traditionelle Afternoon Tea eingenommen. Bedienstete servieren Tee und selbstgemachtes Gebäck, als handle es sich um kostbare Schmuckstücke.
Mitten in der Natur
Für eine beschauliche Auszeit bietet sich das an der Küste gelegene Amanoi Resort an. Die Gäste werden mit einem klimatisierten Jeep vom Flughafen Cam Ranh abgeholt. Dort liegen zum Zeitvertreib ein iPad und als Erfrischung kandierter Ingwer bereit. Sandstrände ziehen vorbei. Endlich ist der Nui- Chua-Nationalpark erreicht. Das Amanoi Resort liegt auf einem Hügel. Seine Spitzdächer, die aus dem dichten Wald wachsen, sind schon von Weitem erkennbar. In diesem Reich der Gelassenheit sind die meisten Pavillons mit einem mindestens zwölf Meter langen Privatpool ausgestattet. Die anderen verfügen über eine Terrasse mit Meerblick. Design und Dekoration stammen vom Belgier Jean-Michel-Gathy. Der auf Luxushotels spezialisierte Architekt hat viele Hotels der Aman-Gruppe gestaltet. Im Amanoi hat er vietnamesische Tradition elegant und modern in einem sachlichen Stil mit viel Komfort interpretiert. Da die Pavillons harmonisch über die Parklandschaft verteilt sind, bewegt man sich im Golfmobil oder zu Fuss fort und kann dabei Tiere und Pflanzen bewundern.
Gesund und entspannt nach Hause
Absolut empfehlenswert sind das Spa und der Yoga-Pavillon am Ufer eines mit Lotusblüten übersäten Sees. Bei einem Mindestaufenthalt von drei Tagen werden dort Detox-, Anti-Stressund Diätprogramme angeboten. Chi-Behandlungen, yogische Pranayama-Atemübungen, Nitra-Yoga und geführte Meditation sorgen für inneres und äusseres Wohlbefinden.
Bei der Diätkur lernt man, auf seinen Körper zu hören. Unterstützend werden verschiedene Therapien auf pflanzlicher Basis angewendet: heisse Steine, Kräuter- und Ingwerölkompressen zur Anregung der Lymphdrainage, Saugglocken und Akupunktur. Einige der von den buddhistischen Mönchen praktizierten Massagen sind über 2500 Jahren alt. Das ganzheitliche Gesundheitsprogramm wird von Dr. Lukas, einem Fachmann für traditionelle chinesische Medizin, zusammengestellt. Er hat unter anderem bei Li de Taipeh gelernt und begleitet den Patienten auf seiner Reise zu sich selbst. Morgens braut er ihm einen Pflanzensud und berät anschliessend den Chefkoch bei der Gestaltung der vietnamesisch geprägten, aus lokalen Produkten hergestellten Menüs.
Im Lauf der Tage lebt und bewegt man sich bewusster, achtet auf seine Haltung, seine Konzentration und seine Atmung. Ein seit zwei Wochen betreutes Paar hat insgesamt 16 Kilo abgenommen. Die beiden sind zusätzlich zu ihrem Diätprogramm gewandert, haben Tennis gespielt und sind Kajak gefahren. Nächstes Mal machen wir es wie sie.
PARK HYATT SAIGON
Übernachten: 245 Zimmer und Suiten
Restaurants und Bars: Opera Restaurant (italienische Küche, Frühstück), Square One (lokale Spezialitäten), Park Lounge (Afternoon Tea), 2 Lam Son Bar
Spa Xuan: Massagen, Hammam, Jacuzzi, Fitness
Freizeitaktivitäten: Aussenpool
Adresse: 2 Lam Son Square, District 1, Ho Chi Minh City, www.parkhyattsaigon.com
AMANOI
Übernachten: 31 Pavillons (zwischen 95 und 125 m2) und fünf Aman-Villen mit je zwei Häusern und Privatspa
Restaurants: Restaurant im Zentralpavillon mit Terrasse, im Beach Club und Bar
Spa: 11’000 m2, Fitness, Jacuzzi, Sauna, Massageräume, Aussenpavillon, verschiedene Programme à la carte
Freizeitaktivitäten: Aussenpools, Tennis, Beach Club mit Kajak, Schnorcheln, Bibliothek
Adresse: Vinh Hy Village, Vinh Hai Commune, Ninh Hai, Ninh Thuan, Vietnam, 01 86 99 02 13, amanoi@aman.com
Als Backpacker durch Vietnam
Text: Camille Varescon & Laurent Zulfikarpasic
Fotos: ©Laurent Zulfikarpasic
Vietnam ist kulturell und landschaftlich an Vielfalt kaum zu überbieten. Das geschäftige Hanoi, die stillen Reisfelder von Ninh Binh, die majestätischen Tempel von Hué und die gelben Mauern von Hôi An haben so wenig gemeinsam, das man sich wie auf einer Zeitreise fühlt.
Nach einer 16-stündigen Anreise kommen wir mit vollem Rucksack und für jedes Wetter gewappnet in Hanoi an. Der Schock ist brutal. Es herrscht ein nur schwer vorstellbares Gedränge. Mopeds knattern und es wird wie wild gehupt. Nach einer kleinen Stärkung – wir verschlingen auf dem Trottoir sitzend rasch einen Pho Bo – drängen wir uns im Zickzack an den wild gestikulierenden Strassenverkäufern vorbei. Wir besuchen den prachtvollen Literaturtempel aus dem 11. Jahrhundert und sehen uns im Kunstmuseum zeitgenössische Werke vietnamesischer Künstler und Grafiken an. Danach versetzt uns das imposante Mausoleum von Hô Chi Minh zurück in die Zeit des Kommunismus.
Nach der Stadt die Natur. Die Provinz Nihn Binh erwartet uns. Wir besichtigen die Stadt der ersten Kaiser und lassen uns vom Dorf Tam Coc in den Bann ziehen. Es liegt inmitten von Reisfeldern, umgeben von hohen Kalkbergen und grünen Panoramen. Die Hin- und Rückreise erfolgt mit dem Boot und führt durch hübsche Grotten. Wie es die Tradition will, wird das Boot von Frauen fortbewegt, die mit ihren Füssen rudern.
Nach einer mehrstündigen Autofahrt steigen wir in ein Schiff, das uns zur Tu-Long-Bucht bringt. Die kleine Schwester von Ha Long ist deutlich weniger touristisch und eine gute Alternative. Hier herrscht eine erholsame Stille. 2000 Karstinseln bilden ein faszinierendes Labyrinth, durch das sich zahlreiche Schiffe ihren Weg bahnen. Die Nacht an Bord ist ein Traum und auch beim Erwachen, wenn der Blick auf die Zuckerhüte fällt, hält der Zauber an.
Multisensorisches Erlebnis
In Hué wartet die Kaiserstadt am Parfumfluss. Unbestrittenes Highlight ist die verbotene purpurne Stadt. Unweit davon befindet sich die Grabanlage. Die drei bekanntesten der insgesamt sieben noch erhaltenen Kaisergräber Tu Duc, Minh Mang und Khai Dinh sind sehr unterschiedlich, aber alle wunderschön. Nächste Etappe unserer Reise ist die gastronomische Hochburg Hôi An. Auf keinen Fall verpassen sollte man neben der japanischen Brücke die alten Häuser im chinesischen, japanischen und französischen Baustil. Nach Einbruch der Dunkelheit zieht es uns in den Night Market, das Mekka des Street Food. Die Auswahl ist riesengross, man kann so gut wie alles essen und dabei die auf dem Fluss Thu Bon schwimmenden Lampions betrachten. Uns zieht es weiter nach Insel Phu Quoc. Die vor Kambodscha gelegene vietnamesische Insel ist touristisch stark erschlossen, aber auf einem Moped gelangt man schnell an abgelegene Orte und findet noch immer kleine Idyllen. Paradiesische Fleckchen Erde gibt es auch auf den vielen kleinen Inseln, die vom Hafen in An Thoi angesteuert werden können. Mit ihrem weissen Sand und dem glasklarem Wasser, in dem es sich herrlich schnorcheln lässt, sehen sie aus wie auf einem Reiseprospekt. Schon sind 14 Tage um. Wir sind garantiert nicht das letzte Mal ins Land der Drachen gereist!