Im Südosten von Costa Rica bietet ein kleines Stück Land am Pazifischen Ozean Ruhe und Lebensfreude in allen Formen. In der unberührten Region leben jede Menge seltener Tiere und Pflanzen. Die Osa-Halbinsel ist einer der letzten Flecken tropischen Urwalds Zentralamerikas und an Artenreichtum kaum zu überbieten.

Bananen als Bedrohung

Orchester unterm Blätterdach

Teuflischer Tauchspot
unglaubliche Artenvielfalt zu erfassen. Rund um die Sirena Ranger Station führen Rundwege durch den dichten Wald oder über Sandstrände, die von Treibholz und Einsiedlerkrebsen übersät sind. Bei jedem Spaziergang entdeckt man SANDSTRÄNDE, AN DER PAZIFIKKÜSTE VON COSTA RICA 27 skippers Segeln & Ozean T Ö R N Faultiere, Tapire, Nasenbären, Klammeraffen, Echsen in allen Farben und Schlangen in allen Grössen. Im Dorf Drake angekommen fragt man sich, ob sich dieser unglaubliche Tierreichtum im Wasser fortsetzt. Die 20 Kilometer vor der Küste gelegene Isla del Cano soll einige der schönsten Tauchspots Costa Ricas ihr Eigen nennen. Ein mysteriöses präkolumbisches Volk beerdigte dort seine Toten. Unser Tauchführer Wilson Cadavid, der seit rund zwölf Jahren hier lebt, beteuert, dass er in 12 Metern Tiefe auf eine jener riesigen Steinkugeln der Diquis-Kultur gestossen sei. Sie habe mehr als einen Meter Durchmesser gehabt. Heute wacht eine Handvoll Uniformierter über die zum Bioreservat erklärte Insel. Sie registrieren die Taucher und kontrollieren die Fischerboote. Auf der Insel herrscht Rauchverbot und es gibt keine Toiletten. Unterwasseraktivitäten sind nur im Norden und im Westen erlaubt, die anderen Gebiete werden von unzähligen Suppen- und Oliv-Bastardschildkröten bevölkert. Unseren ersten Tauchgang machen wir an einem Ort mit einem eher angsteinflössenden Namen: El Bajo del Diablo, die Niederung des Teufels. Hier sollen die Indianer, als sie sich in ihren Pirogen näherten, die Silhouette eines Dämonen gesehen haben. In Wahrheit war es nur ein argloser Mantarochen, dessen beidseits des Mauls hervorstehende Kopfflossen für zarte Gemüter wie zwei Teufelshörner aussehen mögen.
Eindrucksvolles Fischgewitter

REISE-INFOS
Der Südosten von Costa Rica ist die am schwersten zugängliche und am wenigsten entwickelte Region des Landes. Er birgt den schönsten Tropenwald der mittelamerikanischen Pazifikküste. Die naturbelassensten Orte findet man im Corcovado- Nationalpark auf der Osa-Halbinsel. Vor der Westküste, die vor den Strömungen des Pazifiks geschützt ist, leben viele Wale. Die Buckelwale finden sich dort zur Fortpflanzung ein. Bahia Drake mit seinem einsamen Strand und den Felsklippen bietet sich als Ausgangspunkt für Erkundungstouren an. Im Osten wartet der Corcovado-Nationalpark mit seiner reichen Tierwelt, im Westen, 20 Kilometer vor der Küste, die Isla del Cano mit ihren fischreichen Gewässern.
Beste Reisezeit
Von Oktober bis Anfang Dezember regnet es in Strömen und von einer Reise wird dringend abgeraten. Am trockensten ist es von Dezember bis April. Dann sind auch die meisten Mantarochen anzutreffen. Buckelwale bekommt man von Ende Dezember bis März (Population aus dem Norden) oder von Juli bis Oktober (Population aus dem Süden) zu Gesicht.
Wanderungen im Corcovado-Nationalpark
Obwohl die Region ziemlich flach ist, können Wanderungen aufgrund des feuchtheissen Klimas anstrengend sein. In den Corcovado-Nationalpark darf man nur mit einem Guide. Es gibt rund ein halbes Dutzend Wanderwege. Einer führt über einen Küstenpfad zwischen einsamen Stränden und dem Dschungel von Leona nach Sirena. Für die 16 Kilometer braucht man 6 bis 7 Stunden. Man sollte möglichst früh aufbrechen, um die heissen Stunden zu vermeiden. Ein anderer verbindet Sirena mit Los Patos. Er ist 19 Kilometer lang und auf 6 Kilometern leicht ansteigend. Rechnen Sie mit rund 7 Stunden. Dieser Weg führt am weitesten in den Wald hinein und eignet sich daher bestens für Tierbeobachtungen.
Tauchen im Naturschutzgebiet der Isla del Cano
Der unbestritten beste Tauchspot des costaricanischen Festlandes. Die Insel liegt 20 Kilometer (40-minütige Überfahrt) vor Drake. Club des Hotels Pirate Cove, 135 US$ pro Ausfahrt (2 Tauchgänge + Mittagessen im Hotelrestaurant), piratecovecostarica.com
Mit dem Segelboot
Für massgeschneiderte Reisen und/oder Törns: my charter, info@mycharter.ch, mycharter.ch, sailpro.ch, alain@sailpro.ch
Oder:
Costa Rica Travel & Fishing: Segeltörn um die Halbinsel auf einer 55-Fuss-Jacht, costaricatravelandfishing.com/sailing
Haiku Charters: Tagestörns im Golfo Dulce, haikucharters.com
Marina Golfito: bananabaymarinagolfito.com
Weitere Infos
Website des ICT (Instituto Costarricense de Turismo): www.visitcostarica.com Praktische Infos auf Deutsch: https://costarica.de/nationalparks-costa-rica


