Sammy Smits und Albert Schiess landen mit ihren Katamaranen Green Horny und Holy Smoke einen Schweizer Doppelsieg. Die 68. Rund Um Bodensee warweitgehend von Flaute geprägt. Nur ein kurzes Gewitter in der Abenddämmerung brachte für kurze Zeit den ersehnten Wind.
Als Punkt 19.30 Uh
Suche nach Wind
Nach gut einer Stunde Parkzeit am Start gab es dann tatsächlich ein kurzes, kleines Gewitter, aber mit Wind um 5 Beaufort war das auch für Amateursegler gut zu bewältigen. Ausserdem sorgte es dafür, dass die Segler auf ihrem 100 Kilometer langen Kurs doch wenigstens auf einem kleinen Teil der Strecke gut vorwärts kamen. Angeführt vom Vorjahressieger Fritz Trippolt auf Skinfit hatten die schnellen Katamarane schon davor etwas Fahrt aufgenommen. Der Österreicher war letztes Jahr erstmals mit der Décision 35 angetreten und hatte die Platzhirsche vom Bodensee in die Schranken verwiesen. Erster Verfolger von Skinfit war der SL 33 Orange Utan von Ralph Schatz mit dem Schweizer Skipper Tom Rüegge.
Überraschungssieger
Was Rüegge gesehen hatte, waren die Topplichter von Sammy Smits‘ Green Horny. Sein Ventilo M2 hatte zeitweise über 20 Kilometer zurückgelegen. Smits, sein Steuermann Marcel Simon, Urs Gonzenbach auf dem Vorschiff und Ueli Näf an der Genua hatten einen Kurs mehr zur Seemitte gewählt und dort frischen Wind bekommen. Sie zogen mit 14 Knoten Fahrt an ihren festsitzenden Konkurrenten vorbei und kreuzten schliesslich um 2.27 Uhr nach knapp sieben Stunden Fahrt als Erste die Ziellinie in Lindau. Sammy Smits war erst letztes Jahr von einer Libera auf den Katamaran gewechselt und konnte sein Glück kaum fassen: „Wir segeln nicht mit Messern zwischen den Zähnen, es soll uns einfach Spass machen und wir hatten eine ganz lockere Stimmung an Bord. Es gab auch keinen Plan, wir haben einfach immer Druck gesucht und hatten keine Ahnung, wo sich die Konkurrenz befand. Wir schreckten erst auf, als wir vor Lindau so viele Motorboote im Schlepptau hatten. Als man uns zurief, wir seien in Führung, konnten wir das zuerst gar nicht glauben.“ Die Freude wurde noch grösser, als sieben Minuten später ihre Clubkollegen als Zweite ins Ziel kamen und so für einen Doppelsieg des Yachtclubs Arbon sorgten. Albert Schiess hatte sich mit Holy Smoke als erster aus dem Flautenloch befreit. Der bald 70-Jährige sorgt mit seinem modifizierten 30-jährigen Katamaran immer wieder für Überraschungen. „Wir haben bei konstantem Wind keine Chance gegen die schnellen neuen Kats aber wenn es schwierig wird, machen wir ein paar geschickte Schläge und holen wieder auf“, erklärte Schiess seinen Erfolg. Für die frustrierte Crew des Orange Utan reichte es immerhin zum dritten Platz, noch vor Titelverteidiger Trippolt, der das Rennen lange angeführt hatte. Weit mehr Geduld brauchten die Teilnehmer auf den Fahrtenjachten. Erst im Lauf des Samstags brachte ein Schönwetter-Westwind das grosse Feld nach Lindau. Bis weit in den Nachmittag hinein kamen die Schiffe ins Ziel. 217 der gut 300 gestarteten Boote konnten klassiert werden.
